DIE AUSSTELLUNG
KLAUS HONNEF
PROSPECT 73
MALER
PAINTERS
PEINTRES
Kunsthalle Düsseldorf 28. September – 7 Oktober 1973
Prospect sieht es als seine Mission an, (wir kennen die kommerziellen Motivationen dieser Mission), das zu präsentieren, was die Mode der kommenden Saison sein soll’, höhnte der ‘Maler’ (er begreift sich wirklich, und zu Recht, als solcher) Daniel Buren in einem Heftchen, das den bezeichnenden Namen ‘Es malt’ trägt. Verteilt wurde dieses Heftchen anlässlich der Ausstellung ‘Prospect’ in der Kunsthalle Düsseldorf, zu deren Kommentierung es im übrigen eigens angefertigt worden war, von Erika Fischer, der Schwester des einflußreichen Düsseldorfer Kunsthändlers Konrad Fischer, der wiederum als einer der Veranstalter für ‘Prospect’ verantwortlich zeichnete. Heimtückischer Schuß aus dem Hinterhalt, von einem bösartigen Familienmitglied ausgebrütet? Oder die Kritik eines Mannes, der aus Verärgerung darüber, daß seine Ausstellungskonzeption bei den drei Mit-Veranstaltern, Kunsthallen-Chef Jürgen Harten, Händlerkollege Hans Strelow und der Kölner Kustodin Evelyn Weiß, nicht durchschlug, über einen ‘seiner’ Künstler verständlichen Unmut bekundete? Wohl kaum. Die eine Vermutung ist ebenso ins Reich der Fabel zu verweisen wie die andere. Zumal Daniel Buren, als scharfsinniger Polemiker ohnehin weit bekannt, sich schwerlich vor einen Wagen spannen lässt, der ihm nicht gehört. Doch was verbirgt sich sonst dahinter?
Die Erklärung ist furchtbar einfach. Der Versuch, die Diskussion um ‘Prospect’, die ‘Vorschau’, die in diesem Jahr ausschliesslich der Malerei gewidmet war und unter dem Titel ‘Maler – Painters – Peintres’ firmierte, auf einer sachlichen Basis zu halten. Denn daß es Krach geben würde, war allen Beteiligten in dem Moment klar, als sie sich für das hoch-brisante Thema…