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Ausstellungen: München · von Gislind Nabakowski · S. 146 - 161
Ausstellungen: München , 1982

Fön

11 Künstler in der Lothringer Straße München
von Gislind Nabakowski

Die 11 Künstler kennen sich privat, sprachen über ihre Arbeit, feierten und verreisten zusammen. So entwickelte sich der Wunsch, neben der üblichen Ausstellungsaktivität zusammen auszustellen – in eigener Regie und in eigener Verantwortung. Daraus entstand 1981 reine Weste – tote Hose in einer ausgedienten Düsseldorfer Lagerhalle. Es gab kein Gemeinschaftskonzept, jeder sollte auf seine Weise auf den Raum reagieren. Auf diese Ausstellung wurde Michael Meurer (Kulturamt München) aufmerksam durch das Kulturmagazin Aspekte (ZDF), das darüber – als Kontrapunkt zur Mammutschau Westkunst berichtete. Aus Gesprächen entwickelte sich die Münchener Ausstellung Fön. Die Zusammensetzung der Ausstellenden hat sich verändert: 8 Künstler aus Düsseldorf und 3 aus München haben Planung und Ausführung im Dialog erarbeitet. Die Maler und Bildhauer machten sich zum Ziel “auf persönliche Weise auf den vorgefundenen Raum” einzugehen.

Der Raum hat eine Adresse, die seit 2 Jahren Karriere macht. Seitdem geben die Künstlerwerkstätten Lothringer Straße bundesweit Anreize zur Nachahmung. Die alte Motorenschleiferei liegt im Stadtteil Haidhausen, eingebettet in eine Infrastruktur, die ein 2. Schwabing zu werden droht. Die hohen Räume mit 1.750 Quadratmetern haben helles Oberlicht und ein Kellergeschoß, in dem geschmuddelt werden darf. Ausstellungen wie Rundschau Deutschland, Neun Engländer und Weibsbilder machten dort schon von sich Reden. Die Stadt gab den Künstlern die Räume gratis, das Kulturamt übernahm die Honorierung der Wärter, das Amt bezuschußte mit 10.000 DM, der Bonner Kunstfond gab 5.000 DM für eine “noch nicht dagewesene Initiative” im öffentlichen Raum, die Künstler teilten sich die Planung, Arbeit am Katalog,…

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von Gislind Nabakowski

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