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Gespräche mit Künstlern · von Peter Nesweda · S. 304 - 309
Gespräche mit Künstlern , 1995

»Ich zeige einfach, daß ich will und nicht kann!«

PETER NESWEDA SPRACH MIT DIETER ROTH ANLÄSSLICH SEINER GEMEINSAM MIT SEINEM SOHN BJÖRN KONZIPIERTEN AUSSTELLUNG IN DER WIENER SECESSION (10.2. – 19.3.1995)

Dieter Roths Beziehung zu Wien geht auf das Jahr 1966 zurück. Damals hat ihn Walter Pichler in die Wiener Kunstszene eingeführt, und er fand hier Freunde wie Christian Ludwig Attersee oder Arnulf Rainer, mit dem er Anfang der 70er Jahre auch zusammenarbeitete. Bis 1994 hat Dieter Roth in Wien auch eine Wohnung gehabt und hier immer gerne gelebt und gut gearbeitet, wie er selbst sagt. Die Ausstellung in der Wiener Secession war neben “Holderbank” in der Schweiz wohl die wichtigste und umfassendste Präsentation seines Schaffens. Gemeinsam mit seinem Sohn Björn und seinen Mitarbeitern aus Island wie Eggert Einarsson, Gisli Jóhansson, Gunnar Helgasson und Pétur Kristjánsson verwandelte er den Jugendstilbau am Karlsplatz in Wien von einem Kunsttempel in ein offenes, interaktives System, das nicht nur einen Überblick über die ungeheure Vielfalt seiner künstlerischen Produktion gewährte, sondern auch in die Zukunft eines anderen, neuen Umgangs mit Kunst verwies. Nicht mehr das einzelne Kunstwerk als in sich abgeschlossenes Ganzes stand im Vordergrund der Präsentation, sondern der Prozeß, der Ablauf eines bewegten und intensiven Künstlerlebens, bei dem Grafik, Malerei, Collagen, Montagen, Objekte, Installationen, Fotos, Filme, Videos, Bücher und Schallplatten gleichsam als – verkäufliche – Relikte zurückblieben.

*

P. N.: Sie sind in Hannover geboren worden und während des zweiten Weltkriegs in die Schweiz gekommen, was führte Sie eigentlich nach Wien, welche Beziehung haben Sie zu dieser Stadt?

D….

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