3-D-Malerei
Malerei mit anderen Mitteln – Triumph der neuen Stofflichkeit?
Zu einer Ausstellung der Galerie Ricke in Köln
von Ulla Frohne
Nachdem sich Malerei wieder durchgesetzt hat, verspüren einige der jungen Maler eine neue Regung. Sie arbeiten an der bewußten Übersetzung ihres Bildrepertoires in die dritte Dimension. Nach der Galerie nächst St. Stephan in Wien zeigte nun die Kölner Galerie Ricke die Neue Skulptur. Während in Wien (Juni-Juli 1982) Bildhauer und Maler beteiligt waren, die Farbe als ein Element der Ausdrucksform in der Plastik benutzen, beschränkte man sich in Köln mit dem Teilaspekt der Skulptur österreichischer und deutscher Maler. Beide Ausstellungen sind erste Ansätze einer Bündelung dieser meist noch unreflektierten Malerei-Ausuferungen, die man ohne Rücksicht auf stilistische oder biographische Unterschiede widersprüchlich arrangierte. Den Einsatz von Farbe entdeckt man auf den ersten Blick als gemeinsames Gestaltungsprinzip der Malerei-Exkurse. Nicht die Beherrschung der plastischen Form triumphiert, sondern der gestische Dilettantismus und betont problemlose Umgang mit Materialien und Themen, der die Maler über ihre Gattungsgrenzen hinausschleudert. Das einzig Verbindende ihrer spröden Wucherungen ist die gemeinsame Nähe zur Malerei, die den Aufwand ihrer individuellen Mittel bestimmt. So sehr sich aber ihre Malerei voneinander unterscheidet, so wenig können definitive Profile, Einheiten ihrer plastischen Arbeit gebildet werden. Riskante Sprünge in den Raum – plötzliche Entschlüsse zeigen sich unverblümt. Keine Wahrnehmung wird als zu krude oder trivial abgetan, um zur bizarren Gegenwartsskulptur zu mutieren. Als Polytechniker erzwingen sie spontane Aufmerksamkeit für die unerwartete Erscheinung ihrer Transformations-Bemühungen.
Der Begriff Skulptur scheint an dem vorbeizugehen, was man antrifft. Denn gerade das Ignorieren von…