Das Sammlerporträt
10. Folge
Hans Böhning
An dieser Stelle setzen wir, wie gewohnt, unsere Reihe ‘Das Sammler-Porträt’ fort. Doch diesmal in geänderter Form: als Interview. Wir wollten Ihnen einen Sammler vorstellen, der seine Sammlung als seine rein ‘private Angelegenheit’ bezeichnet, dazu erschien uns diese Präsentationsform gerade angemessen.
Dieses Mal ist es kein ‘Großer’ mit einem Etat, der an Museumsbudgets heranreicht, sondern ein ‘kleiner! Sammler mit bescheidenen Mitteln und einer trotzdem ‘museumsreifen’ Sammlung. Ein Sammler, den man von seinen Mitteln her und der Quantität der Sammlung sicher als einen ‘Durchschnittstypen’ bezeichnen könnte das ist aber genau der Grund warum wir Ihnen diesen Sammler vorstellen, denn die Ludwigs, Solomons etc sind eben doch dünn gesät.
Hans Böhning ist Jahrgang 38, wohnt in Groß-Königsdorf bei Köln und ist Kollektionsgestalter in einer großen Tapetenfirma in Köln (nach einer Ausbildung an der Folkwangschule in Essen). Seine Frau und die drei Kinder gehören mit ins Beratungs-Gremium der Sammlung Böhning.
Kunstforum: Vielleicht ist es das Einfachste, Sie beschreiben einmal kurz die Arbeiten in Ihrer Sammlung, oder zumindest die wichtigeren Arbeiten, damit wir eine Vorstellung bekommen…
Böhning: … eine 30-teilige Arbeit von Hanne Darboven über den 11ten Monat des Jahres 1968, Carl Andre’s ‘Alloy Square’, von 1969, von Joseph Kosuth die Arbeit ‘Clear, Square, Glass, Leaning’ von 1966, Lawrence Weiner ‘A Primer’, Robert Barry, Daniel Buren, Ulrich Rückriem, Douglas Huebler, Hamish Fulton, William Wegman, Sol LeWitt…
Kunstforum: Das ist ja eine sehr geschlossene Sammlung. Wie sind Sie zum Konzept Ihrer Sammlung gekommen?
Böhning: Ja, man konnte es schon als eine Konzept-Kunst-Sammlung bezeichnen. Angefangen hat das Alles mit…