“Kunst und Architektur” ist nicht gleich “Kunst am Bau”
Margarethe Jochimsen unterhält sich mit der Bonner Galeristin Philomene Magers, die mit ihrer Ausstellung “Kunst und Architektur” einem vieldiskutierten Thema eine neue Dimension verlieh.
Jochimsen: Zu Beginn dieses Jahres hast Du für Deine Galerie eine Ausstellung “Kunst und Architektur” konzipiert, die insofern außergewöhnlich war, als Du Arbeiten zeigtest, die mit der uns geläufigen “Kunst am Bau” vielleicht nur eines gemein hatten, daß sie von “bildenden Künstlern” stammten. Kunst und Architektur scheint für Dich alles andere als identisch mit “Kunst am Bau” zu sein?
Magers: Das Thema dieser Ausstellung war für mich eigentlich eine sehr notwendige Sache, weil ich davon überzeugt war, daß es Künstler geben müßte, die Lösungen für Kunstwerke im Hinblick auf Architektur bringen könnten, die mehr eingreifen in die Architektur z. B. im Sinne von Architektur – transparent-Machen oder von Bestimmt-werden-durch-Architektur – als das generell bei Kunst-am Bau-Werken der Fall ist.
Jochimsen: Hast Du solche Künstler gefunden? Wie sehen die Beiträge und Vorschläge der Künstler aus? Was kennzeichnet sie? – Schließlich ist es nicht so ohne weiteres einsehbar, daß die gezeigten Arbeiten, z. B. von Vito Acconci oder F. E. Walther, mehr in Architektur eingreifen als z. B. eine Plastik von Erich Hauser oder Norbert Kricke.
Magers: Gerade die Arbeit von F. E. Walther hat für mich sehr viel mit Architektur zu tun, denn hier wird im Grunde, eine Anleitung gegeben, Architektur durch den Bewegungsfreiraum zu erfahren, den sie demjenigen, der sich in ihr bewegt – auch in Beziehung zu anderen, sich in dem…
