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Titel: Zwischen Kunst und Literatur · von S.D. Sauerbier · S. 119 - 137
Titel: Zwischen Kunst und Literatur , 1980

Zahlen, Ziffern, Systeme und Sprache

S.D. Sauerbier im Gespräch mit Rune Mields.

Gibt es in Deinem bisherigen Werk Typen, Sorten oder Gruppen von Arbeiten, die man jeweils unterscheiden könnte nach unterschiedlichen Text/Bildbeziehungen ?

Es gibt z. B. die Gruppe der Arbeiten auf Computerlisten; das sind Arbeiten auf Papier, das mit Computer-Ergebnissen von einem Automaten beschriftet wurde. Sie beziehen sich auf den .wissenschaftlich erarbeiteten Text, der “darunterliegt”. Der Computertext steht als Beispiel für wissenschaftlichen Text allgemein. Darüber werden Alchimistenzeichen gesetzt oder, bei einer anderen Arbeit in 13 Teilen, 13 alte Ziffernsysteme, die nicht so streng verschlüsselt sind wie unser System.

Soweit mir die Zahlen/Ziffernproblematik vertraut und gegenwärtig ist – gibt es nicht Schreibweisen von Zahlen, also Ziffern, wo für je einzeln gezählte Exemplare ein Zeichen als Äquivalent gesetzt wird?

Z. B. ein Strich – nach einer bestimmten Anzahl, etwa bei fünf, wird eine Gruppe “abgehakt” oder “durchgestrichen”, und dann beginnt eine neue Zählung von Fünfern. – Dann gibt es Schreibweisen von Zahlen wie die arabische, die von 0 bis 9 unterschiedliche, unähnliche, arbiträre, willkürlich konventionalisierte Zeichen aufweisen; weitere Zahlen können durch Kombination der Elementarziffern geschrieben werden.

Ich benutze Ziffernsysteme wie das römische, babylonische, chinesische, frühe indische oder das System der Maya; in diesen Systemen kann man das Zählen noch ablesen, im Gegensatz etwa zu unserem arabischen Ziffernsystem, das eigentlich aus dem indischen kommt und wie das hebräische und griechische System auf Buchstaben basiert – wo Du mit einfachem “logischen” Denken nichts mehr anfangen kannst, man muß es lernen.

Vielleicht liegt es daran, daß diese zuletzt genannten Systeme (um…

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