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Titel: Talk show der documenta 6 · von Georg Jappe · S. 129 - 149
Titel: Talk show der documenta 6 , 1977

Wieland Schmied
Der Führungsanspruch der Zeichnung

[spricht eindringlich, wortbewußt und wortbetont, in den Zusammenhängen mitunter zerstreuter Professor. Schöpft gern aus dem Vollen, im Gedankenfluß wie in Inszenierungen, wie ein guter Koch auch nicht alles verwendet noch die letzten Gewürzkörner zusammenkratze.]

…man kann gar nicht genug sehen, in den Museen, in die Kupferstichkabinette gehen, was die einzelnen Direktoren dort zusammengetragen haben, in die Galerien zu schauen, in die Studios zu gehen: so viel wie möglich zu sehen, zu sichten, zu sammeln, zu erbitten, auch natürlich Sammler aufzusuchen. Und dann aus diesem Material die Dinge, die einen am stärksten beschäftigen, die einem am vitalsten erscheinen, die einem im besten Sinne zeitgenössisch erscheinen, auswählen. Und dann, nachdem man eine gewisse Auswahl hat, anzufangen, Kriterien oder Kategorien zu entwickeln, wie man diese zusammengetragenen Blätter ordnen kann, wie man diese große Fülle überschaubar machen kann, zuerst für einen selbst, dann aber auch für das Publikum. Wir sind also nicht von einer Theorie der Zeichnung ausgegangen, wir sind nicht von bestimmten Vorstellungen ausgegangen [also das klassische wissenschaftliche Vorgehen, vgl. auch Weiss], sondern wir haben versucht, erst das Material zu sehen, dann aus diesem Material auszuwählen, und dann an dieser …


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