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Monografie · von Christian Geelhaar · S. 113 - 121
Monografie , 1974

CHRISTIAN GEELHAAR
Jules Olitski

Clement Greenbergs Übersicht ‘Post-Painterly Abstraction’, 1964 in Los Angeles, Minneapolis und Toronto gezeigt, brachte erstmals das Schaffen von Jules Olitski einem breiteren Publikum zur Kenntnis. 1966 repräsentiert der Maler mit Helen Frankenthaler, Roy Lichtenstein und Ellsworth Kelly die Vereinigten Staaten an der Biennale von Venedig. Als erstem amerikanischem Künstler wurde Olitski 1969 die Ehre einer Einzelausstellung zu Lebzeiten im Metropolitan Museum zuteil: ‘The Sculptures of Jules Olitski’ umfaßt fünf Stahlplastiken. (In seiner Pariser Studienzeit 1949 – 1951 hatte Olitski während einiger Monate im Atelier von Zadkine gearbeitet.) Im vergangenen Jahr war das Museum of Fine Arts in Boston Ausgangspunkt einer gross angelegten Retrospektive, die später nach Buffalo und New York (Whitney Museum) wanderte.

Diesseits des Atlantiks begegnete man Olitskis künstlerischem Werk bisher bloss sporadisch. Arnold Rüdlinger hatte 1965 sieben Bilder in die Basler Schau ‘Signale’ aufgenommen. 1973 widmete die Galerie André Emmerich dem Maler eine Einzelausstellung in ihrer Züricher Niederlassung. Daselbst war vom 7. September bis 12. Oktober 1974 eine neue Folge in diesem Jahr entstandener Gemälde zu sehen.

Jules Olitski, 1922 in Snovsk, Russland, geboren und kurz darauf mit seiner Mutter nach New York emigriert, begann als Bildnismaler. Noch heute zeichnet er nebenher Porträts und Akte in klassizistischer Manier. Diese ‘Life Drawings’ wurden neulich in der Corcoran Gallery of Art, Washington D.C., erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Längst selbst zum Meister, besser: zum Star, avanciert, dem ‘certainly the most radical and thoroughgoing attempt in the history of Modernism to make major art out of nothing but color’1 nachgerühmt…


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von Christian Geelhaar

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