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Ausstellungen: Zürich · S. 288 - 289
Ausstellungen: Zürich , 1987

Johannes Meinhardt
Cy Twombly

Bilder, Arbeiten auf Papier, Skulpturen
Kunsthaus Zürich 18.2.-29.3.1987

Seit der sehr schönen Ausstellung in der Kunsthalle Baden-Baden im Herbst 1984, die nicht ganz halb so umfangreich war, ist dies die erste große Ausstellung von Arbeiten Cy Twomblys, sie ist sogar die umfassendste bisher überhaupt. Sie umfasst 130 Exponate von 1952 (Bilder) oder 1953 (Zeichnungen) bis 1986; alle Exponate werden im Katalog vollständig und fast durchweg farbig dokumentiert (40 Franken). Die Ausstellung, von Harald Szeemann organisiert, wird noch in Madrid. London, Düsseldorf und Paris gezeigt werden.

Dadurch, daß in Zürich die Arbeiten Twomblys so gehängt und gestellt sind, daß sie zugleich chronologisch und in zusammenhangenden Werkgruppen gesehen werden können (ein Prinzip, das bis Anfang der 70er Jahre gut durchgehalten wird; die neueren Arbeiten lassen nur schwer ein Konzept ihrer Gegenüberstellung und Zusammenstellung erkennen), gliedert sich die Werkbewegung Twomblys deutlich und unterstützt einen Umgang mit seinen Arbeiten, welcher das Werk fast experimentell um einen Fragenkomplex herum angeordnet sieht: einen Komplex, dessen zentrale Begriffe ‘Schichtung’, ‘Spur’, ‘Stratifikation’. ‘Tiefe’, Transparenz und Nichttransparenz’, ‘Oberfläche’, und ‘Schrift/Graphie’ sind. Es geht, auf vielen Ebenen (und dies in mehreren Bedeutungen), um die An- und Abwesenheit der Spur, ihr Auftauchen und Verschwinden, ihre Auf-Bewahrung und ihr Erinnertwerden oder ihr Verlust und ihre verlorene Abwesenheit (denn wie kann eine verlorene Spur noch sich indizieren? Wie kann sie auf ihre Abwesenheit hinweisen, wenn sie selbst als Spur, also als Zeichen einer schon verlorenen Anwesenheit – das Subjekts, der Kraft, der Bewegung, der Geste -, verschwunden ist); es geht um eine Archäologie…


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