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Titel: Architekturmuseen/Architekturvermittlung · S. 177 - 177
Titel: Architekturmuseen/Architekturvermittlung , 1980

Frankreich

Paris
Centre de Création Industrielle

Paris beherbergt ein Museum, das als erstes Architekturmuseum der Welt gelten könnte, wenn seine Geschichte nicht so wechselhaft verlaufen wäre. Im Zuge der Französischen Revolution von 1789 gegründet, war das Musée des Monuments Francais neben dem Louvre das Paradefeld der Kulturpolitik der Revolution, insofern es einerseits dazu diente, die aus den Enteignungen der Kirche und des Adels erworbenen Objekte aufzubewahren und damit sowohl vor der Zerstörung wie vor dem Verkauf zu bewahren, und diese Objekte andrerseits in den Dienst der politischen Bildung stellen sollte. Während der Louvre sich auf die Sammlung von Gemälden und Skulpturen, also auf Kunstwerke im engen Sinne beschränkte, sollte das Musée des Monuments Francais in den Räumen und Anlagen eines ehemaligen Klosters eine mehr kulturgeschichtliche Sammlung beherbergen, die Alexandre Lenoir, der erste Direktor des Museums, so aufbauen wollte, daß man an der Geschichte der Kultur stellvertretend für die allgemeine Geschichte der Menschheit den Fortschritt der Gattung ablesen könne. Unter den populärsten Abteilungen dieses Museums befand sich eine gotische Kammer, die mit allen Effekten der musealen Inszenierung eine historische Imitation herstellte.

Während der Restauration nach Napoleon wurde die enorme Sammlung des Museums zuerst in Musée de la Monarchie Française umbenannt, nach 1815 gab man den Rückforderungen der enteigneten Klöster und Familien nach und löste die Sammlung weitgehend auf. Heute befindet sich der Rest dieses Museums, der Abgüsse von Architekturdetails, Statuen, Reliefs und Kapitellen umfaßt sowie Kopien gotischer und romanischer Wandmalereien im 1937 erbauten Palais de Chaillot.

Im Rahmen von Neuplanungen wird das Musée du XIXe

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