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Monografie · von Giorgio Cortenova · S. 91 - 97
Monografie , 1975

GIORGIO CORTENOVA
LARRY POONS

Die letzten Arbeiten von Parry Poons bestätigen die interessantesten Argumente der aktuellen Debatten um eine Neue Malerei. Sie sind mit all den notwendigen Daten ausgestattet, die einen bedeutenden Moment des aktuellen malerischen Suchens repräsentieren. Andererseits sind diese Arbeiten, innerhalb des Werkes von Poons, die Fortsetzung eines in den letzten Jahren eingeschlagenen Weges und stellen einen Scheidepunkt in der Erfahrung des ‘Malerei Machens’ der jetzigen Generation dar.

In Europa hat man während der vergangenen Kunst-Saison die Ergebnisse, die sich aus der Erforschung der Minimalität entwickelt haben, gesammelt; und an einigen Stellen wurde wahrgenommen, daß die ‘Annullierung’ der Malerei nicht in der Phase des ‘Aufhebens’, des ‘Weglassens’, des ‘Zurückgehens’ stehenbleibt, sondern es wird innerhalb dieses Bereichs eine reiche Auswahl an Notizen und grundlegenden Erkenntnissen gespeichert.

Die Künstler streben die Aufstellung eines operativen Wörterbuches an und sind darauf bedacht, die Möglichkeiten des ‘Addierens’ zu sammeln.

Die Arbeiten, die man generell ‘grado zero’ nennen könnte (ich habe dies schon im Katalog der Ausstellung ‘Un Futuro Possibile – Nuove Pittura’ – Museum Ferrara September 1973 angedeutet), werden nur von der Malerei im traditionellen Sinn als rückständige Kommunikationsform angesehen, jedoch finden sie eine andere und wirkungsvollere Ausdruckskraft durch ein Repertoire an konkreten Ausdrücken. Es handelt sich hier um die Fähigkeit, einen Dialog zu führen, außerhalb der ‘großen Systeme’ des Idealismus und der unverrückbaren Gewißheiten, in der Sphäre des Zweifels, der Relativität ,um die Eigenartigkeit der erkannten Instrumente und Materialien in Harmonie mit der Entwicklung der empirischen Theorien aufzuspüren.

Es ist eine Charakteristik unserer Zeit, nicht bei den…


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von Giorgio Cortenova

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