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Gespräche mit Künstlern · von Dirk Schwarze · S. 200 - 209
Gespräche mit Künstlern , 2017

Anne Imhof

Wenn die Nähe unerträglich wird

Ein Porträt der Künstlerin, die 2017 den deutschen Pavillon in Venedig bespielt
von Dirk Schwarze

Die in Frankfurt lebende Performance-Künstlerin Anne Imhof ist ein shootingstar der Kunst. In den vier Jahren seit ihrem Abschluss an der Städelschule hat sie nach dem Absolventen-Preis der Städelschule 2015 den hoch begehrten Preis der Nationalgalerie erhalten, der es ihr erlaubte, unter dem Titel „Angst“ eine dreiteilige Performance-Reihe zu inszenieren, eine Ausstellung als Oper, deren drei Akte nacheinander in der Kunsthalle Basel, im Hamburger Bahnhof in Berlin und bei der Biennale de Montreal aufgeführt wurden. Und dieses Opus ist ihr Meisterwerk. Kaum hat sie das bewältigt, steht ein weiteres Großprojekt an. Denn Susanne Pfeffer, Direktorin der Kunsthalle Fridericianum in Kassel, hat als Kommissarin für den deutschen Pavillon in der Biennale von Venedig für das Jahr 2017Anne Imhof benannt.

Nach der dreiteiligen Produktion „Angst“ ist nicht zu befürchten, dass sie möglicherweise den deutschen Pavillon nicht in den Griff bekomme. Insbesondere ihre Inszenierung für den Hamburger Bahnhof hat sie als raumgreifende Arbeit souverän entwickelt, in der sich die verschiedensten Medien ergänzen. Auf der anderen Seite verfügt Kuratorin Susanne Pfeffer über intimste Kenntnisse des Pavillons, da sie 2001 Assistentin von Udo Kittelmann in Venedig war, als dort Gregor Schneider sein „Totes Haus u r“ in das Gebäude einbaute.

Schon bei ihrer ersten Videoarbeit in Offenbach im Jahre 2003 begann sie damit, mit anderen Künstlerinnen und Künstlern zusammen zu arbeiten, in diesem Fall mit der Fotografin Nadine Fraczkowski, die bis heute eine…


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