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Gespräche mit Künstlern · von Heinz-Norbert Jocks · S. 210 - 223
Gespräche mit Künstlern , 2017

Kader Attia

Das Prinzip Réparation

Ein Gespräch von Heinz-Norbert Jocks

Kader Attia, 1970 in einer algerischen Familie in Paris geboren, studierte Philosophie und Kunst in Paris. Seine Kindheit zwischen Frankreich und Algerien und das damit einhergehende Oszillieren zwischen dem christlichen Abendland, dem islamischen Maghreb und der jüdischen algerischen Sephardic Welt zeitigt einen ebenso starken Einfluss auf seine Kunst wie seine Aufenthalte in Kongo und Venezuela. Dieses Nomadentum bildet den Ausgangspunkt sowohl für die Entwicklung seiner künstlerischen Praxis, welche die Ästhetik und Ethik verschiedener Kulturen widerspiegelt, als auch für die Erforschung der weitreichenden Auswirkungen der westlichen kulturellen Hegemonie sowie des Kolonialismus auf nichtwestliche Kulturen.

Seit seinem Debüt in Kongo (1996) fand seine Kunst internationale Anerkennung dank seiner Teilnahme an der 50. Biennale von Venedig (2003), der 8. Lyon Biennale (2005) und der dOCUMENTA 13 (2012) in Kassel. In diesem Jahr erhielt er den Marcel Duchamp Preis in Paris und eröffnete dort gleichzeitig das Kulturzentrum „La Colonie“ auf der 128, Rue Lafayette im 10. Arrondissement. Seine und die Arbeiten der weiteren drei Nominierten sind im Centre Pompidou noch bis zum 30. Januar zu sehen. Zuletzt wurde seine von Susanne Gaensheimer und Klaus Görner kuratierte Ausstellung „Sacrifice and Harmony“ im Frankfurter MMK von der Internationalen Vereinigung der Kunstkritiker als die Beste dieses Jahres ausgezeichnet.

Heinz-Norbert Jocks: Wir treffen uns ein Tag nach der Verleihung des Prix Marcel Duchamp in „La ­Colonie“, einem multidisziplinären Projektraum, nahe der Gare du Nord in Paris gelegen. Was hat es mit diesem Ort auf sich?

Kader Attia: Bei diesem…

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von Heinz-Norbert Jocks

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