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Ausstellungen: Bonn · von Jörg Restorff · S. 334 - 337
Ausstellungen: Bonn , 1994

Jörg Restorff
Europa, Europa

»Das Jahrhundert der Avantgarde in Mittel- und Osteuropa«
Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn,

27.5. – 16.10.1994

1981 inszenierte Karl Ruhrberg, der damalige Direktor des Museums Ludwig, zusammen mit Kasper König und Laszlo Gloser, in den Kölner Messehallen “Westkunst”. Es war dies der ehrgeizige Versuch, für die Kunst Westeuropas und Amerikas eine Standortbestimmung vorzunehmen. Die in kaum mehr überschaubare Gruppierungen, Zirkel und Sekten aufgesplitterte Kunst seit 1940 wurde in einer übergreifenden Gesamtdarstellung couragiert zusammengeführt – manche meinten seinerzeit freilich: zusammengezwungen.

13 Jahre später, nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Diktaturen und dem Fall der Mauer, folgt in Bonn “Europa, Europa”, Fortsetzung und Komplement der “Westkunst”: ein Querschnitt durch das künstlerische Schaffen der Länder Mittel- und Osteuropas im 20. Jahrhundert. Und erneut ging die Initiative von Ruhrberg aus, der, nun in seiner Eigenschaft als Berater der Stiftung Kunst und Kultur des Landes NRW, vor fünf Jahren anregte, die vom narzistischen Kunstbetrieb im Westen lange vernachlässigte “Ostkunst” mit einer großen, wissenschaftlich erarbeiteten Ausstellung zu rehabilitieren. Für das (auch finanziell) exorbitante Projekt, das die Kulturstiftung NRW und die Bonner Bundeskunsthalle gemeinsam in Angriff nahmen, wurden als Ausstellungskuratoren Ryszard Stanislawski, langjähriger Direktor des Muzeum Sztuki in Lodz/Polen, und Christoph Brockhaus, Leiter des Duisburger Lehmbruck-Museums, engagiert. Was man schon immer über “Ostkunst” wissen wollte, das wird hier zumindest ansatzweise vermittelt: in elf Kapiteln, mit 700 Werken von rund 200 bildenden Künstlern; den Säulen der Ausstellung sind monographische Blöcke gewidmet, während die übrigen Künstler lockeren Gruppierungen zugeordnet werden. Hinzu kommt noch einmal dieselbe Anzahl von Exponaten…



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