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Nachrichtenforum · von Jürgen Raap · S. 16 - 39
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MUSEEN

Das schwedische Fotografiemuseum FOTOGRAFISKA eröffnete im September 2023 im historischen Kunsthaus Tacheles in der Oranienburger Straße in Mitte seine BERLINER DEPENDANCE. Neben den Standorten in Stockholm, New York und Tallinn ist dies nun die vierte Filiale des Fotografiemuseums. Zum Start werden die Ausstellung Ussyphilia von Juliana Huxtable (bis 10. Januar 2024), die Gruppenausstellung Nude (bis 14. Januar 2024) und Whiteface von Candice Breitz (bis 04. Dezember 2023) gezeigt. Den Berliner Standort bespielte bis zur Zwangsräumung 2012 die Initiative „Kunsthaus Tacheles“.

KASPER KÖNIG, Ausstellungsmacher, Mitbegründer der Skulptur Projekte Münster, Kurator der Großausstellungen Westkunst und von hier aus sowie der Manifesta in St. Petersburg, schenkte dem Kölner MUSEUM LUDWIG rund 50 Werke aus seiner Privatsammlung. König war von 2000 bis 2012 Direktor des Museums gewesen.

Das DRESDNER BLOCKHAUS, die ehemalige Neustädter Wache, wurde nach vier Jahren Sanierung an die STAATLICHEN KUNSTSAMMLUNGEN DRESDEN (SKD) übergeben. Der Freistaat Sachsen investierte dafür 29 Mill. Euro. Im Mai 2024 soll das Gebäude dann als „Archiv der Avantgarden“ eröffnet werden und die Sammlung des Mäzens Egidio Marzona präsentieren.

Das KUNSTHAUS GRAZ ist Teil des Universalmuseums Joanneum und wurde 2003 zum Kulturhauptstadtjahr errichtet. Jetzt feiert das Kunsthaus Graz sein 20-jähriges Bestehen. Im Erdgeschoss und im Treppenhaus ist ein Archiv zugänglich: Hier „laden Kataloge, Ausstellungsfotos und Editionen zum Erinnern ein und bieten die Gelegenheit, 20 Jahre Programm im Kunsthaus Graz Revue passieren zu lassen“.

Das GUTENBERG MUSEUM in Mainz soll „baulich und inhaltlich“ neu ausgerichtet werden. Ein Neubau ist am bestehenden Standort am Liebfrauenplatz geplant. Der Architekturwettbewerb war bereits vor einem Jahr abgeschlossen. Den Wettbewerb gewann das Büro h4a Gessert + Randecker Architekten GmbH. Im Frühjahr 2024 zieht das Gutenberg Museum mit einer Interimsausstellung in das Naturhistorische Museum um. Die Umbauarbeiten dort kosten ca. 8 Mill. Euro. Für beide Museen gibt es dann nur eine Eintrittskarte.

Im Herbst 2023 schließt die KIELER KUNSTHALLE bis 2028 wegen Sanierungsarbeiten. Für die Schließungszeit ist ein Interimsprogramm an anderen Orten der Stadt geplant.

Die nächste JAHRESTAGUNG DES DEUTSCHEN MUSEUMSBUNDES findet vom 05. bis zum 08. Mai 2024 in Aschaffenburg statt. Sie widmet sich dem Thema „Museen als Orientierungsgeber in Krisenzeiten“. Dazu heißt es: „Auf die Coronapandemie folgte der Angriffskrieg auf die Ukraine. Gleichzeitig spitzen sich die Klimaveränderungen weiter zu und machen ihr Ausmaß mit verheerenden Naturkatastrophen spürbar …. Wie lässt sich krisenfeste Museumsarbeit gestalten?“

Das MUSEUM FÜR ISLAMISCHE KUNST DER STAATLICHEN MUSEEN ZU BERLIN erwarb eine Seiden-Tapisserie des 16. Jahrhunderts aus den Werkstätten der iranischen Stadt Kaschan. Das Stück gehörte früher dem deutsch-jüdischen Kunstsammler Ernst Cassirer. Dessen Sammlung wurde 1934 durch die Nationalsozialisten zerschlagen. Der Ankauf wurde durch die Ernst von Siemens Kunststiftung und der Kulturstiftung der Länder möglich.

Die STIFTUNG KUNSTFORUM DER BERLINER VOLKSBANK GGMBH schenkte dem Berliner Landesmuseum für Moderne Kunst die großformatige Bildcollage Hours of Fun (1962 / 68) von Wolf Vostell. Die Bank, damals noch Grundkreditbank Berlin, kaufte das Werk 1995 und stellte es als Dauerleihgabe der Berlinischen Galerie zur Verfügung. Kunsthistorisch kann die Arbeit als „eine Antwort auf die amerikanisch-englische Pop Art gesehen werden“.

Das MUSEUM MORSBROICH befindet sich in einem Schlossgebäude mit Remisen, innerem Garten und äußerem Park, dazu gehören ebenso das Obstgut Morsbroich und der Kunstverein Leverkusen. Das Projekt „Werkstatt Morsbroich 2022–2026“ möchte „die Gesamtanlage unter der Prämisse der Kunst“ in die Zukunft führen. Ziel ist es, Morsbroich als ein Gesamtkunstwerk zu realisieren.

Einen frühen Abzug von Katsushika Hokusais berühmten Motiv Große Welle hat die BAYERISCHE STAATSBIBLIOTHEK erworben. Es heißt, dass für die frühen Abzüge sieben verschiedene Druckstöcke verwendet wurden. Die Japan-Sammlung der Staatsbibliothek umfasst rund 90.000 gedruckte Bände, 100 Handschriften und 900 Drucke auf Einzelblättern. Die Neuerwerbung wird 2025 in der Jahresausstellung öffentlich vorgestellt.

Das KUNSTHAUS LEMPERTZ hat der ALTEN NATIONALGALERIE IN BERLIN das Gemälde Ruhender Mann (Beethoven) von Adolph von Menzel, Maler des bürgerlichen Realismus aus dem Jahr 1850 geschenkt. Bis 1945 befand es sich als Leihgabe in Breslau, Menzels Geburtsstadt, war dann verschollen und geriet in den 1950er Jahren unerkannt in den Kunsthandel. „Erst kürzlich hat es das Kunsthaus Lempertz als das Gemälde aus der Alten Nationalgalerie identifiziert, erworben und dem Museum geschenkt.“

Die SAMMLUNG GOETZ hat einen neuen Ausstellungsort im ehemaligen Kaufhofgebäude am Münchener Stachus. Das Zwischennutzungsprojekt LOVECRAFT bespielt eine Fläche von ca. 2000 qm im Untergeschoss. Das temporäre Ausweichquartier wird zum Auftakt bis zum 28. April 2023 von Nathalie Djurberg & Hans Berg mit der raumgreifenden Multimediainstallation The Experiment bespielt.

Das MUSEUM FOLKWANG in Essen wird als erste öffentliche Institution in Deutschland mit dem Tiemann-Preis bedacht (50.000 Euro). Es konnte die Jury mit seiner Bewerbung für eine Werkgruppe des Malers Armin Boehm überzeugen. Das Preisgeld finanziert den Ankaufetat für dieses Vorhaben. Die Preisverleihung findet am 3. November 2023 bei einem Festakt im Beisein des Künstlers und des Stifterpaares Tiemann im Museum Folkwang statt.

Das ZKM ZENTRUM FÜR KUNST UND MEDIEN in Karlsruhe erhält das Archiv des Künstlers und Verlegers Andreas Müller-Pohle sowie eine umfassende Auswahl seiner Werke. Müller-Pohle hat die Medienkunstszene u. a. durch die Gründung seiner Zeitschrift „European Photography“ und durch die Herausgabe der Schriften von Vilém Flusser entscheidend mitgeprägt.

Das KUNSTMUSEUM LANGMATT in Baden (Kanton Aargau, Schweiz) will einige Werke verkaufen, um eine 19 Mill. Franken teure Sanierung zu finanzieren. Das sei „Hochverrat am kulturellen Erbe“, so Tobia Bezzola, Museumsdirektor in Lugano und Präsident des Museumsverbandes ICOM: „Weltweit gilt der Konsens, dass eine Museumssammlung weder angetastet noch verkauft werden darf.“ Der internationale Museumsverband ICOM droht dem Museum sogar mit einem Ausschluss.

Das STADTMUSEUM OLDENBURG umfasst ein Hauptgebäude, das derzeit neu errichtet wird, drei historische Villen, den Pulverturm und die Artothek. Als der Stadtrat 2019 den Abriss und Neubau des Hauptgebäudes beschloss, wurden die Kosten mit 17 Mill. Euro beziffert. Jetzt liegen sie schon bei 21,6 Mill. Euro. Im Mai 2025 soll das neue Gebäude bezugsfertig sein.

CHEMNITZ rüstet sich für seine Rolle als Europäische Kulturhauptstadt 2025. Zu den Maßnahmen gehört auch das Vorhaben, bis Ende 2024 das Elternhaus des „BRÜCKE“-MALERS KARL SCHMIDT-ROTTLUFF (1884–1976) zu sanieren und als Museum einzurichten. Es soll dann an Leben und Werk des Expressionisten erinnern.

KULTURPOLITIK

Im KÖLNER MUSEUM FÜR OSTASIATISCHE KUNST hebelten Diebe ein Fenster auf und stahlen neun Porzellan-Objekte im Gesamtwert von mehreren Millionen Euro. Die Täter steuerten anscheinend zielgenau einige der wertvollsten Exponate an, darunter ein Topf mit rot-goldenem Drachenmuster und eine Wucai-Wandvase aus der Ming-Dynastie sowie Vasen und Schalen aus der Qing-Dynastie. Ein Wachdienst-Mitarbeiter sah Berichten zufolge zwei Männer fliehen.

2007 wurde die Errichtung eines FREI-HEITS- UND EINHEITSDENKMALS zur Erinnerung an die friedliche Revolution in der DDR 1989 und die staatliche Wiedervereinigung beschlossen. Den Wettbewerb gewann 2011 das Stuttgarter Büro Milla und Partner mit seinem Entwurf Bürger in Bewegung. Die Realisierung verzögerte sich mehrfach. Nun sollte das Denkmal im Oktober 2023 eingeweiht werden. Doch die Presse meldete just zu diesem Tag eine erneute Verzögerung. „Das klappt nicht und ein neuer Termin ist offen“, hieß es.

Das UNESCO-WELTERBE-KOMITEE ernannte das „Jüdisch-Mittelalterliche Erbe in Erfurt“ zum kulturellen Welterbe. Damit haben 52 Monumente in Deutschland diesen Status.

Frankfurt und die RheinMain Region sind WORLD DESIGN CAPITAL 2026. Bei der Jahreshauptversammlung World Design Assembly™ der WDO in Tokio, Japan vom 27. bis 29. Oktober 2023 wird der Titel an Frankfurt RheinMain feierlich verliehen. Beworben hatte man sich mit dem Thema „Design for Democracy. Atmospheres for a better life“. Ziel ist es, ein nachhaltiges, partizipatives internationales Zentrum für Design, für Menschen aus aller Welt entstehen zu lassen.

Die US-Justiz beschlagnahmte drei Grafiken von EGON SCHIELE, weil der Verdacht auf Raubkunst besteht: Die Blätter gehörten einst dem jüdischen Kunstsammler Fritz Grünbaum (1880–1941). Seine Erben suchten bereits seit vielen Jahren nach diesen Werken und machen wegen zwölf anderer Arbeiten Schieles aktuell auch Restitutionsforderungen gegen die Republik Österreich geltend.

Der HAUSHALTSAUSSCHUSS DES DEUTSCHEN BUNDESTAGES bewilligte 300 Mill. Euro für 76 Investitions-Projekte im Kulturbereich. Der Ausschuss traf eine Auswahl aus rund 230 Vorhaben.

Das AMTSGERICHT MÜNCHEN verurteilte einen früheren technischen Mitarbeiter in der Sammlungsverwaltung eines Museums zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und neun Monaten auf Bewährung. Er wurde für schuldig befunden, im Depot das Bild Das Märchen vom Froschkönig des Malers Franz von Stuck gegen eine Fälschung ausgetauscht und in einem Münchner Auktionshaus versteigern lassen zu haben.

Die Gründungskommission für das DEUTSCHE FOTOINSTITUT wurde vorgestellt. Dem siebenköpfigen Team gehören an: Prof. Dr. Susanne Gaensheimer (Kunstsammlung NRW, Düsseldorf), Prof. Peter Gorschlüter (Museum Folkwang, Essen), Felix Krämer (Kunstpalast, Düsseldorf), Katrin Pietsch (University of Amsterdam), Christian Scheidemann (Restaurator, New York), Inka Schube (Sprengel Museum, Hannover) sowie Moritz Wegwerth (Fotograf, Düsseldorf).

2020 lieh das Museum Groningen das Gemälde Pfarrgarten von Nuenen von VINCENT VAN GOGH an das Singer Laren Museum, wo es gestohlen wurde. 2022 wurde einem 58-jährigen der Diebstahl nachgeweisen. Das Bild blieb allerdings weiterhin verschwunden und wurde erst jetzt an den Kunstdetektiv Arthur Brand übergeben: in einer Ikea-Tüte.

Das ORLANDO MUSEUM OF ART verklagt seinen ehemaligen Direktor Aaron de Groft. Das FBI hatte aus einer Ausstellung im Museum „dutzende gefälschte Gemälde“ beschlagnahmt, die als angeblich wiederentdeckte Arbeiten des verstorbenen Künstlers JEAN-MICHEL BASQUIAT präsentiert wurden.

Aus dem BRITISH MUSEUM wurden über 1.500 Exponate entwendet. Nun hat das Museum Maßnahmen veröffentlicht, mit denen die Objekte wiedergefunden werden sollen. So wurde eine Gruppe aus Expert*innen ernannt, die bei der Identifikation und Wiederbeschaffung der Objekte helfen sollen. Außerdem hat man eine Website erstellt, auf der die verschwundenen Objekte mit Foto abgebildet sind. Darüber hinaus beobachte man den Kunstmarkt genau und habe alle vermissten Objekte bei ArtLoss registriert.

In komplizierten Fällen in Sachen Raubkunst kann die BERATENDE KOMMISSION NS-RAUBKUNST angerufen werden. Das Gremium legte nun ein Memorandum vor, weil es „strukturelle Mängel“ erkannt hat. Denn seit Gründung dieser Kommission vor 20 Jahren konnten erst 23 Fälle bearbeitet und Empfehlungen ausgesprochen werden. Man schlägt nun vor, „den Nachfahren der Opfer Möglichkeiten zu geben, einseitig ein Verfahren vor der Kommission zu initiieren“.

BIENNALEN

Aus wirtschaftlichen Gründen verzichtet NEUSEELAND auf einen eigenen Pavillon auf der BIENNALE VON VENEDIG 2024. 2022 musste die staatliche Kunstagentur „Creative New Zealand“ umgerechnet rund 500.000 US-Dollar die Hälfte ihres Gesamtbudgets für den Pavillon aufwenden. Stattdessen soll 2024 Kunst aus Neuseeland voraussichtlich eher in der Hauptausstellung Foreigners Everywhere präsentiert werden.

Natasha Ginwala, Amal Khalaf, Zeynep Öz, Alia Swastika und Megan Tamati-Quennell kuratieren die 16. SHARJAH BIENNALE von Februar bis Juni 2025. „Sie entwickeln Projekte im Dialog miteinander und nutzen die 30-jährige Geschichte der Biennale als Plattform für künstlerische Experimente und Diskurse.“

Nach der Eröffnung der KYIV BIENNALE in der Ukraine trotz des russischen Angriffskrieges eröffnete die nächste Station in Wien. Weitere Ausstellungsorte sind Iwano-Frankiwsk, Uzhhorod, Berlin, Warschau, Lublin und Antwerpen.

KJERSTI SOLBAKKEN ist Kuratorin der norwegischen Lofoten-Biennale LIAF 2024. Zuvor war sie von 2015 – 2016 Direktorin der Fotogalleriet in Oslo und von 2017–2022 des Ausstellungsraumes und Ateliers Kunstnerforbundet. Das Festival ist nicht an einen konkreten Ort gebunden, sondern es kann mit ortsspezifischen Beiträgen in allen möglichen Alltagssituationen stattfinden.

Blanca de la Torre und Kati Kivinen sind Chefkuratorinnen der dritten Ausgabe der HELSINKI BIENNALE, die im Sommer 2025 ausgerichtet wird. Blanca de la Torre ist Kuratorin, Kunsthistorikerin und Forscherin an einer Schnittstelle von bildender Kunst, politischer Ökologie, Ökofeminismus und nachhaltigen kreativen Praktiken. Kati Kivinen ist als Kunsthistorikerin und Kuratorin Leiterin der Ausstellungsabteilung des Kunstmuseums HAM Helsinki.

Vom 09. November bis 31. März findet die SHANGHAI BIENNALE statt. Sie wurde 1996 von Fang Zengxian gegründet. Chefkurator ist Anton Vidokle. Die Biennale ist in China die Kunstveranstaltung mit der längsten Laufzeit, und seit dem Jahr 2000 nehmen auch nicht-chinesische Künstler*innen daran teil.

Für die LARNACA BIENNALE auf Zypern (bis 24. November 2023) gab es eine offene Ausschreibung; eingereicht wurden 470 Vorschläge zum Thema „Home Away from Home“. Es geht um künstlerische Arbeiten über Vorstellungen von Heimat und Zugehörigkeit, die unter der kuratorischen Leitung von Yev Kravt entwickelt und umgesetzt werden.

MESSEN

Die ART COLOGNE findet vom 16. bis 19. November statt. Der Donnerstag ist Preview und Vernissage-Tag, von Freitag bis Sonntag ist die Messe für alle geöffnet. KUNSTFORUM International finden Sie in Halle 11.1. an Stand D003. Am Donnerstagnachmittag können Sie bei einem Sektempfang mit uns auf 50 Jahre KUNSTFORUM anstoßen!

Die PARIS PHOTO wird vom 09. bis zum 12. November 2023 im Pariser Grand Palais Éphémère ausgerichtet. Die Messe ist eine der umfangreichsten Veranstaltungen, die sich der historischen und zeitgenössischen Fotografie widmet.

Im September trat Bridget Finn die Leitung der ART BASEL MIAMI BEACH (08.–10. Dezember 2023) an. Sie wird im Dezember an der Ausgabe 2023 teilnehmen, die noch von Vincenzo de Bellis verantwortet wird und 2024 ihre erste Ausgabe leiten.

Die LUXEMBOURG ART WEEK findet vom 10. bis zum 12. November 2023 als Messe für zeitgenössische Kunst statt. Der Hallenparcours umfasst eine Mischung aus etablierten und aufstrebenden Galerien. Die strategische Leitung hat in diesem Jahr Caroline von Reden übernommen.

FRANCESCA GAVIN übernimmt im November 2023 die Leitung der Kunstmesse VIENNACONTEMPORARY. Der bisherige Leiter Boris Ondreicka verantwortete die Messe drei Jahre lang und will sich nun „neuen kuratorischen Herausforderungen“ widmen.

Die PAN AMSTERDAM wird vom 20. bis zum 27. November 2023 ausgerichtet, Preview-Tag ist der 18. November 2023. Der Hallenplan umfasst rund 120 Kunsthandlungen, Galerien und Antiquitätengeschäfte.

Etwa 170 Galerien nehmen an der ARTISSIMA TURIN (03.–05. November 2023) teil, darunter auch jedes Jahr eine relativ hohe Anzahl aus Deutschland und Österreich. Neuer künstlerischer Direktor ist seit dem vergangenen Jahr Luigi Fassi.

Mit dem Gründungsjahr 2013 feiert die ART SHANGHAI CONTEMPORARY ART FAIR jetzt ihr zehnjähriges Bestehen. Sie findet vom 09. bis zum 12. November 2023 im Shanghai Exhibition Center statt.

Die DISCOVERY ART FAIR FRANKFURT (02.–05. November 2023) ist neben den gleichnamigen Messen in Berlin und Köln das dritte Standbein des Ausrichters The Working Smarter Group GmbH. Veranstaltungsort ist die Halle 1.2. der Frankfurter Messe, wo früher die Art Frankfurt stattfand.

HOCHSCHULEN

Die KUNSTAKADEMIE DÜSSELDORF geht anlässlich ihres 250-jährigen Bestehens eine Kooperation mit der JULIA STOSCHEK COLLECTION ein. Die Klassen der Kunstakademie erhalten für Präsentations-, Forschungs- und Lehrzwecke temporär Zugang zur Infrastruktur der JSF Düsseldorf, darunter die Kinos sowie der Forschungsraum samt umfangreicher Bibliothek. Darüber hinaus haben die Klassen außerhalb der Öffnungszeiten fortlaufend Zugang zum Ausstellungsprogramm. Den Auftakt bildet ein Screeningprogramm, das drei anlässlich des Kunstakademie-Jubiläums realisierte Projekte von Studierenden der Kunstakademie Düsseldorf im Kino der JSF vorstellt.

ANNE-MARIE BECKMANN, deutschfranzösische Kunsthistorikerin und Kuratorin, wird zum Wintersemester 2023 / 24 Honorarprofessorin für Fotografie und Kuratorische Praxis im Fachbereich Kunst der HFG OFFENBACH. Anne-Marie Beckmann ist Direktorin der Deutsche Börse Photography Foundation. Seit 2012 ist sie Mitglied im Kurator*innen-Team der Ray Fotografie Triennale Frankfurt am Main.

Yoora Park, Studentin an der KHM-KUNSTHOCHSCHULE FÜR MEDIEN KÖLN, erhält das mit 12.000 Euro dotierte Kölner „Chargesheimer Stipendium für Medienkunst“. Mit der Vergabe des Förderstipendiums ist eine Ausstellung der Künstlerin ab dem 29. November 2023 in der artothek, Raum für junge Kunst, verbunden.

Unter dem Titel „Gefahrenzonen – Rassismus ver(un)sichert“ führt die HGB GALERIE DER HGB LEIPZIG in Kooperation mit dem Verband binationaler Familien und Partnerschaften vom 03. bis zum 10. November 2023 ein rassismuskritisches Festival durch. Das Programm besteht aus Vorträgen, Diskussionen, Workshops, Lesungen und Filmvorführungen.

Aus Anlass des Jubiläums „250 Jahre DÜSSELDORFER KUNSTAKADEMIE“ zeigt die SAMMLUNG PHILARA in Düsseldorf-Flingern bis zum 25. Februar 2024 mit der Ausstellung What Is Steady Anyway? 49 verschiedene künstlerische Positionen aus den Akademie-Klassen von Prof. Sabrina Fritsch und Prof. Franka Hörnschemeyer im Dialog miteinander.

HEIKE SELMER ist ab dem Wintersemester 2023 / 24 neue Professorin für Mode im Fachbereich Kunst der HFG OFFENBACH. Das neu geschaffene Lehrgebiet wird an der HfG nun erstmals angeboten. Selmer hat seit 1993 als Designerin für Mode Labels in London, Paris, New York und für Hess Natur gearbeitet.

Am 16. Februar 2024 beginnt ein Zertifikatskurs Kuratieren am BERLIN CAREER COLLEGE DER UNIVERSITÄT DER KÜNSTE BERLIN. „Die berufsbegleitende Weiterbildung befähigt zur Entwicklung kuratorischer Strategien sowie zur eigenständigen Realisierung von Ausstellungsprojekten.“

JAKOB TIMPE, Architekt, Produktgestalter und Hochschullehrer, übernahm am 01. Oktober 2023 die Professur für Design-Grundlagen und Produktentwurf an der WEISSENSEE KUNSTHOCH-SCHULE BERLIN

Die ALANUS HOCHSCHULE FÜR KUNST UND GESELLSCHAFT in Alfter bei Bonn und die MONTAG STIFTUNG URBANE RÄUME arbeiten in Zukunft noch enger zusammen und unterzeichneten daher eine Kooperationsvereinbarung „mit dem Ziel, die jeweiligen Aktivitäten für eine gemeinwohlorientierte Immobilien- und Stadtentwicklung zu bündeln“. Ein erstes Projekt ist in Bonn-Dransdorf geplant.

PERSONALIEN

BRITTA PETERS verlängerte ihren Vertrag bei URBANE KÜNSTE RUHR. Dort ist sie seit 2018 Künstlerische Leiterin. Zuvor war sie als Kuratorin im Team mit Marianne Wagner und Kasper König als künstlerische Leitung für die Skulptur Projekte Münster 2017 verantwortlich. Vorher hatte sie verschiedene größere Ausstellungsprojekte in Hamburg kuratiert, unter anderem 2008 bis 2011 als Leiterin des Kunstvereins Harburger Bahnhof.

EMMA ENDERBY wird am 15. Mai 2024 neue Direktorin des Berliner KW INSTITUTE FOR CONTEMPORARY ART. Sie leitet derzeit als Hauptkuratorin die Abteilung Programm und Forschung am Haus der Kunst in München. „Zuvor war die Britin als leitende Kuratorin von The Shed, New York an der Gründung der Institution und deren multidisziplinären Gesamtprogramm beteiligt… Enderby arbeitet zudem als Gastdozentin und Kritikerin.“ Emma Enderby tritt die Nachfolge von Krist Gruijthuijsen an, der das Haus im kommenden Jahr nach acht Jahren verlässt.

PIETRANGELO BUTTAFUOCO wird im April 2024 neuer Präsident der Kunstbiennale Venedig. Er gilt als Rechtspopulist, der laut „Berliner Zeitung“ „in seiner steilen Medienkarriere mit den Neofaschisten und der Lega anbandelte“ und wohl „ganz offensichtlich … die Wunschperson der rechten Ministerpräsidentin Giorgia Meloni“ ist. Weiter heißt es in dem Zeitungskommentar: „Der internationale Kunstbetrieb sollte … gewappnet sein“.

MICHAEL KASPER wird am 01. Februar 2024 neuer Direktor des VORARLBERG MUSEUMs in Bregenz. Museumspolitisch will Michael Kasper in Bregenz vor allem gesellschaftliche Gruppen ansprechen, die für einen Museumsbesuch bislang nicht erreicht wurden.

HARALD FALCKENBERG, Hamburger Jurist, Unternehmer und Kunstsammler, wurde 80 Jahre alt. Seine private Kunstsammlung in der Phoenixhalle gehört seit 2011 als Dauerleihgabe organisatorisch zu den Deichtorhallen.

GABI NGCOBO, Kuratorin, Künstlerin und Hochschullehrerin, wird zum 01. Januar 2024 neue Direktorin am KUNSTINSTITUUT MELLY in Rotterdam. Sie wird Nachfolgerin von Sofía Hernández Chong Cuy, die aufhören muss, da die Direktion immer nur für sechs Jahre mit derselben Person besetzt wird.

JÜRGEN KLAUKE wurde 80 Jahre alt. Der Foto- und Performancekünstler beschäftigt sich mit dem menschlichen Körper, wobei er besonders in seinen frühen Arbeiten auf provokative Weise Sexualität, Identität und Gender-Aspekte thematisierte.

CLAUDE PICASSO starb im Alter von 76 Jahren. Er war Fotograf, Filmemacher, Grafiker und Nachlassverwalter für die Familienangehörigen seines Vaters Pablo Picasso. Kurz vor seinem Tod hatte er diese Aufgabe an seine Schwester Paloma übergeben.

PAULA MACEDO WEISS und AXEL WALLRABENSTEIN wurden zu neuen Vorstandsmitgliedern des KUNST-WEKE BERLIN E. V. gewählt. Sie treten die Nachfolge von Julia Stoschek und Matthias Sauerbruch an, die dem Verein weiterhin als Mitglieder eng verbunden bleiben.

GALERIEN

Die in Zürich gegründete Galerie HAUSER UND WIRTH eröffnet Anfang 2024 eine Dependance in Basel. Dann verfügt die Galerie über insgesamt 20 Standorte. Hauser und Wirth unterhalten Adressen in den USA, in Großbritannien, Spanien, Monaco, Hongkong und in der Schweiz. Leiter der Basler Filiale ist Carlo Knöll.

Aus der laufenden Ausstellung des Künstlers Andy Hope 1930 und aus dem Büro in der Berliner GALERIE GUIDO BAUDACH wurden bei einem Einbruch drei Bilder gestohlen: von Andy Hope 1930 die Arbeiten Courbette Industria I, (2019), und Courbette Industria III, (2023) sowie das Bild Untitled (2020) von Erik van Lieshout. Für sachliche Hinweise über den Verbleib garantiert die Galerie einen Finderlohn und Diskretion. Andy Hope 1930 ist der Künstlername des Malers, Bildhauers und Installationskünstlers Andreas Hofer. Bei van Ham in Köln wurde z. B. eine siebenteilige Installation in Mischtechnik auf Papier aus dem Jahr 2009 für 25.800 Euro versteigert.

HELMUT HORTEN (1909–1987) war in den 1930er Jahren NSDAP-Mitglied. Den Grundstock für sein späteres Kaufhaus Imperium der Horten AG legte er mit der Übernahme enteigneter Juden im Ruhrgebiet und am Niederrhein. Seine Witwe Heidi Goëss-Horten (1941–2022) erbte ein Vermögen von rund 1 Milliarde US-Dollar. Sie ließ ein Gutachten erstellen mit dem Ergebnis, ihr verstorbener Gatte sei zwar Nutznießer der Enteignungen gewesen, habe sie aber nicht selber vorangetrieben. Als aus ihrem Nachlass im Frühjahr 2023 rund 400 Schmuckstücke versteigert werden sollten, protestierten dagegen mehrere jüdische Organisationen. Eine weitere Versteigerung von rund 300 Objekten war für Herbst 2023 vorgesehen, wurde jedoch vom Auktionshaus CHRISTIE’S gestoppt.

Die PRODUZENTENGALERIE HAMBURG feiert ihr 50jähriges Bestehen. Sie wurde 1973 unter dem Namen „Produzentengalerie Hamburg“ als Raum der Off-Kunst-Szene gegründet, um zunächst die eigene Kunst der Mitglieder zu zeigen, und dies in erster Linie nicht mit kommerziellen Erwartungen. Bald jedoch erweiterte die Galerie ihr Programm und versuchte mit Erfolg, sich nicht nur im lokalen Bereich, sondern auch auf dem Kunstmarkt zu etablieren. Die Jubiläumsausstellung „Gegenwartsgesellschaft – 50 Jahre Produzentengalerie Hamburg“ läuft noch bis zum 08. Dezember 2023.

Die ZANDER GALERIE hat am 19. Oktober eine Dependance im Pariser Stadteil Saint-Germain-des-Près eröffnet. Präsentiert werden hier Positionen der Fotografie sowie zeitgenössischen Kunst. Die erste Ausstellung zeigt noch bis zum 03. November 2023 Victor Burgins konzeptuelle Arbeit Room aus dem Jahr 1970.

Die Berliner GALERIE WENTRUP eröffnet im Frühjahr 2024 im Stadtteil Castello in Venedig eine Dependance. Wentrup Venezia präsentiert dann Kunst im ehemaligen Atelier der italienischen Modedesignerin Giuliana Camerino (1920–2010). Mit den Galerieräumen verbunden ist auch die Möglichkeit zu künstlerischen Residenzaufenthalten.

Das Pariser Auktionshaus DROUOT versteigerte die Kunstsammlung des Schauspielers GÉRARD DEPARDIEU für vier Millionen Euro. Der Zuschlag erfolgte bei 95 Prozent der Lose; eingeliefert hatte Dépardieu rund 250 Werke. Bei einer Skulptur von Auguste Rodin erfolgte der Hammerschlag bei 83.200 Euro. Eine Arbeit von Alexander Calder brachte einen Erlös von 92.000 Euro. Das Auktionshaus ließ verlauten, der Gesamterlös habe den Erwartungen Dépardieus entsprochen.

Die NATIONALE AGENTUR ZUR KOR-RUPTIONSPRÄVENTION (NACP) der Ukraine hat eine Datenbank mit rund 300 Kunstwerken aus Sammlungen russischer Oligarchen eingerichtet. Diese Werke sollen nicht mehr in den internationalen Kunsthandel gelangen. Aufgelistet ist u. a. ein Triptychon von Francis Bacon, das der russische Oligarch Roman Abramowitsch 2008 für 57,2 Mill. Euro erworben hatte sowie ein Seerosenmotiv von Claude Monet im Besitz des Großindustriellen Andrei Melnitschenko und ein Siebdruck mit vier Marilyn Monroe-Porträts von Andy Warhol in der Sammlung von Mikhail Fridman. Insgesamt umfasst die Datenbank Kunstwerke im Wert von ca. 2 Milliarden Dollar. Die meisten dieser Arbeiten sind wohl in Zollfreilagern eingelagert.

PREISE

ANNA BOGHIGUIAN wird mit dem 30. WOLFGANG-HAHN-PREIS der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig Köln ausgezeichnet. Die ägyptisch-kanadische Künstlerin armenischer Herkunft (geboren 1946 in Kairo) ist bekannt für ihre vielfältigen Arbeiten, die von Wandmalereien über (Notiz-)Bücher, Zeichnungen, Fotografien und Skulpturen bis hin zu großformatigen Installationen reichen. Anna Boghiguian, die wie eine Nomadin durch die Welt zieht und oft bescheidenste vor Ort gefundene Materialien benutzt, um ihre Ideen sichtbar zu machen, setzt sich inhaltlich mit den Nachwirkungen von Geschichtsverläufen und ihren Konflikten auseinander wobei sie immer auch aktuelle Debatten miteinfließen lässt. Der Wolfgang-Hahn-Preis ist mit einem Preisgeld von 100.000 Euro dotiert, das in den Erwerb eines Kunstwerks der Künstlerin für das Museum Ludwig fließt. Die Preisverleihung findet im November 2024 auf der Art Cologne statt.

DIÉBÉDO FRANCIS KÉRÉ, burkinischdeutscher Architekt, und ÓLAFUR ELÍASSON, Künstler aus Dänemark werden mit dem japanischen Kunstpreis PRAEMIUM IMPERIALE geehrt (umgerechnet je ca. 95.000 Euro). Die Preisverleihung findet im Oktober 2023 in Tokyo statt und wird vom japanischen Kaiserhaus vorgenommen.

INES GOLDBACH, Direktorin des Kunsthaus Baselland, wird von der französischen Kulturministerin mit dem Titel CHE-VALIER DE L’ORDRE DES ARTS ET DES LETTRES bedacht. Die Auszeichnung würdigt Goldbachs Engagement für junge Kunst aus Frankreich in ihrer Ausstellungspolitik für das Kunsthaus.

KATARINA BAUMANN wurde der Stober-Kunstpreis 2023 der Werner-Stober-Stiftung zugesprochen (5.000 Euro). Die Auszeichnung ist mit einer Ausstellung in der Städtischen Galerie Karlsruhe im Frühjahr 2024 verbunden.

VADIM ZAKHAROV und YURI ALBERT bekamen den KAISERRING DER STADT GOSLAR verliehen. Der Preis ist zwar undotiert, zählt aber zu den renommiertesten Auszeichnungen in Deutschland, denn er wurde in der Vergangenheit an kunsthistorisch bedeutsame Persönlichkeiten wie Joseph Beuys, Gerhard Richter, Nam June Paik, Jenny Holzer oder Hans Haacke verliehen. Die Jury würdigt mit der jetzigen Vergabe zwei Künstler, die, basierend auf ihren Erfahrungen in der vom staatlichen Kunstbetrieb der Sowjetunion ausgeschlossenen künstlerischen Untergrundszene Moskaus, der internationalen Konzeptkunst wegweisende neue Impulse gesetzt haben.

DAYLENE RODRIGUEZ MORENO und LEYSIS QUESADA VERA bekamen in diesem Jahr den FOTOPREIS DER MICHAEL HORBACH STIFTUNG überreicht (10.000 Euro). Sie nehmen an der Ausstellung über die neue Generation kubanischer Fotografinnen und Fotografen teil, die bis zum 03. Januar 2024 in den Kunsträumen der Kölner Stiftung zu sehen ist.

MICHAEL DEKKER empfing den KUNST-PREIS DER FREUNDE DER BLICKACHSEN in Bad Homburg (5.000 Euro). Die Skulpturenbiennale wird alle zwei Jahr im Kurpark von Bad Homburg ausgerichtet.

LENA HENKE hat als Trägerin des MARTA-PREISes der Wemhöner Stiftung eine Einzelausstellung mit dem Titel Good Year in der Lippold-Galerie des Museums Marta Herford (bis 07. Januar 2024). „Das Besondere am Marta-Preis ist der Zuwachs um ein spezielles Kunstwerk für die hauseigene Sammlung: Lena Henke entwickelte einen Duft mit dem Titel ,Marta L. Henke‘ (2023).“

ANNE ROCHAT empfing für die Performance humus den PERFORMANCEPREIS SCHWEIZ, ebenso TIRAN WILLEMSE für die Arbeit blackmilk (je 15.000 Franken). Der Publikumspreis (6.500 Franken) ging an Joseph Baan und Luc Häfliger für die Performance BlOWn.

MARIECHEN DANZ, Installations- und Performancekünstlerin, empfängt den Kunstpreis des Energieunternehmens Gasag und der Berlinischen Galerie (10.000 Euro). Eine Ausstellung der Preisträgerin wird zur Berlin Art Week 2024 in der Berlinischen Galerie ausgerichtet.

Der Bonner Künstler und Philosoph PETER STAUDER wurde für seine Arbeit mit der AUGUST-MACKE-MEDAILLE 2024 ausgezeichnet. Für das Frühjahr 2024 ist eine Ausstellung von ihm im Künstlerforum Bonn geplant.

GERALD MATT bekam das ÖSTERREICHISCHE EHRENKREUZ FÜR WISSENSCHAFT UND KUNST I. KLASSE verliehen. Der Kulturmanager ist seit 2019 ehrenamtlicher Leiter des Kunstraums Dornbirn. Das Ehrenkreuz ist die höchste Auszeichnung der Republik Österreich für Kunst und Wissenschaft. Die Ehrung wurde in der Vergangenheit u. a. dem Künstler Alfred Kubin, dem Dirigenten Herbert von Karajan oder dem Schriftsteller, Politiker und Menschenrechtler Václav Havel zuteil.

MOHSEN HAZRATI belegte den ersten Platz beim Wettbewerb um die VR KUNSTPREISE der Deutschen Kreditbank DKB in Kooperation mit CAA Berlin (5.000 Euro). Der zweite Preis ging an REBECCA MERLIC (4.000 Euro), und den dritten Platz nimmt ANAN FRIES ein. Sie alle zeigen mit ihren Werken und Rauminstallationen, „wie wie wir neue Technologien für ein gerechteres, vielfältigeres und persönlicheres Miteinander einsetzen können“. Ihre Arbeiten und die von zwei weiteren Nominierten, Lauren Moffatt und Marlene Bart sind noch bis zum 05. November 2023 im Berliner Haus am Lützowplatz zu sehen.

MAJA SMREKAR ist Stipendiatin 2023 von „FOLLOW FLUXUS UND DIE FOLGEN“. Das Stipendium wird von der Stadt Wiesbaden und dem Nassauischen Kunstverein vergeben und fördert junge Kunst, die Ideen von Fluxus aufgreift „und hierdurch die Kunstströmung“, die um 1960 entstand, „lebendig“ hält. Die Gründung des Stipendiums geht auf die Internationalen FLUXUS Festspiele Neuester Musik zurück, deren Uraufführung 1962 in Wiesbaden stattfand.

FIENE SCHARP nahm den Kunstpreis des Haus am Kleistpark 2023 entgegen, der ihr für die Werkreihe Greetings from … in Berlin verliehen wurde (5.000 Euro).

KARINE FAUCHARD gewann den GERHARD UND BIRGIT GMOSER-PREIS FÜR GEGENWARTSKUNST, Secession Wien (5.000 Euro). In der Jurybegründung heißt es: „Ihr Werk zieht seine eigenständige Kraft aus einem Umgang mit der Praxis des Zeichnens, der von intimen und verletzlichen Blättern bis hin zu konzeptuell anspruchsvollen, raumgreifenden Wandarbeiten reicht.“

HANNAH WOLF erhält den KARIN HOLLWEG PREIS (18.000 Euro, davon 9.000 Euro als Preisgeld, und die andere Hälfte zur Realisierung einer Einzelausstellung). Die Auszeichnung gilt als Förderung nach bestandener Meisterschulprüfung an der HfK Bremen.

STEPHAN HUBER wird für sein Gesamtwerk mit dem KUNSTPREIS DES BEZIRKS SCHWABEN gewürdigt (10.000 Euro). Sein Schaffen umfasst Zeichnungen, Skulpturen und Videoarbeiten.

ADRIAN SAUER ist Preisträger des SPECTRUM Internationaler Preis für Fotografie (15.000 Euro). „Den Fokus setzt Sauer auf die Folgen und Veränderungen des Mediums durch die Digitalisierung: Unter Zuhilfenahme von selbstgeschriebenen Computerprogrammen untersucht er die fotografische Funktionalität und hinterfragt, inwiefern die Fotografie als verlässliches Abbild der Wirklichkeit gelten kann.“

MONA SCHULZEK (*1992, Moers) hat den mit 20.000 EUR dotierten KUNSTPREIS JUNGER WESTEN 2023 für Skulptur Plastik und Installation gewonnen. Sie setzte sich gegen 530 Bewerber*innen durch. Vom 03. Dezember 2023 bis 11. Februar 2024 ist eine Ausstellung mit allen 22 nominierten Arbeiten in der Kunsthalle Recklinghausen zu sehen. „Als Preisträgerin des Kunstpreises ,junger westen‘ 2023 reiht sich Mona Schulzek in eine traditionsreiche Liste heute renommierter Künstler*innen, deren Karrieren mit der Kunsthalle in Verbindung stehen“, so Christoph Tesche, Bürgermeister der Stadt Recklinghausen.

ESRA ERSEN wurde der mit 35.000 Euro dotierte Konrad-von-Soest-Preis verliehen. Noch bis zum 10. März 2024 ist ihre Ausstellung A Possible History anlässlich des Preises im LWL-MUSEUM für Kunst und Kultur in Münster zu sehen.

AUSSCHREIBUNGEN

Wer die deutsche Staatsangehörigkeit hat oder seit mindestens fünf Jahren in Deutschland lebt, kann beim IFA-INSTITUT für Auslandsbeziehungen eine Förderung für ein konkretes Ausstellungsprojekt im Ausland beantragen, und zwar in nicht-kommerziellen Museen, Galerien und Institutionen. Nächste Deadline ist der 31. Januar 2024.

www.ifa.de / foerderungen

Zu der Frage, wie „neue Formen einer sicheren, inklusiven und lohnenden Interaktion in digitalen Räumen“ aussehen, schreibt das europäische Forschungs- und Innovationsprojekt SHARESPACE einen Residenzaufenthalt am ARS ELECTRONICA FUTURE-LAB in Linz aus. Bewerbungen sind bis zum 19. November 2023 möglich.

www.sharespace.euopen-call-for-artists

Unter dem Titel „PUBLISH NOW!“ schreibt die ARTHENA FOUNDATION zum ersten Mal ein Förderstipendium aus, das Künstler*innen bei der Finanzierung einer Publikation unterstützt. Neben einer finanziellen Förderung soll auch eine fachliche Unterstützung in Form eines Mentorings die Stipendiat*innen im Arbeitsprozess begleiten. Bewerbungsfrist ist der 31. Januar 2024.

www.kaistrasse10.de / stipendien

Am 15. November 2023 endet die Bewerbungsfrist um das STIPENDIUM JUNGE KUNST DER ALTEN HANSESTADT LEMGO. Der Stipendiatin bzw. dem Stipendiaten wird für den Zeitraum vom 01. Mai eines Jahres bis zum 30. April des Folgejahres kostenfrei eine Atelier-Wohnung zur Verfügung gestellt und verpflichtet sich zur Residenz in Lemgo. Es wird ein monatlicher Unterhaltskostenzuschuss von 900 Euro gewährt. Aus der Abschlussausstellung muss der Stadt ein Werk als Schenkung überlassen werden.

www.lemgo.de

Der PHOENIX-KUNSTPREIS ist für Gemälde, Papierarbeiten und Skulpturen ausgeschrieben und mit 20.000 Euro dotiert. Es gibt keine altersmäßige Eingrenzung. Bewerbungen sind aus dem deutschsprachigen Raum und von „zurzeit im Ausland lebenden Deutschen“ möglich.

www.phönix-kunstpreis.de

Der MAREHALM KUNSTPREIS ist mit 3.000 Euro dotiert und für Malerei, Grafi k, Plastik, Textilkunst, Keramik, Gold- und Silberschmiedearbeiten sowie Fotografie ausgelobt. Auch andere künstlerische Richtungen sind möglich; ausgeschlossen sind Videoproduktionen und Werke, die mit KI generiert werden. Deadline ist der 30. Nov. 2023.

www.marehalm-kultur-fond.com

Wer in der Großregion Saarbrücken wohnt und künstlerisch arbeitet, kann sich um den ANDREA NEUMANN KUNSTPREIS bewerben (5.000 Euro). Das Preisgeld dient der Realisierung eine Projekts, das 2025 im Künstlerhaus gezeigt wird. Bewerbungsschluss ist der 31. März 2024.

www.kuenstlerhaus-saar.de

Wer ein Studium an einer deutschen Akademie, Hochschule, Universität etc. im Fachbereich Fotografi e, Freie Kunst, Gestaltung oder Visuelle Kommunikation abgeschlossen hat, ist zur Teilnahme am Wettbewerb GUTE AUSSICHTEN – JUNGE DEUTSCHE FOTOGRAFIE 2023 / 2024 berechtigt. Deadline ist der 4.12.2023.

www.guteaussichten.org

Bis zum 30. November 2023 sind Bewerbungen von Künstlerinnen mit Kindern um einen AUFENTHALT AUF DEM KÜNSTLERGUT PRÖSITZ bei Grimma möglich. Das Prösitzer Symposium erlaubt Müttern ihre Kinder (Höchstalter 12 Jahre) mitzubringen. Es wird während des vierwöchigen Residenzaufenthaltes eine Kinderbetreuung bereitgestellt. Das Stipendium beträgt 500,— Euro. Kosten für die Übernachtung und die Kinderbetreuung entstehen nicht.

www.kuenstlergut-proesitz.de

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