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Ausstellungen: Düsseldorf · von Claudia Posca · S. 421 - 422
Ausstellungen: Düsseldorf , 1993

Claudia Posca
Wladimir Tatlin 1885-1953

Kunsthalle Düsseldorf, 11.9. – 21.11.1993

Eine Weltpremiere nannte der Düsseldorfer Kunsthallendirektor Jürgen Harten die bis Ende November in seinem Haus zu sehende Retrospetive “Wladimir Tatlin 1885 – 1953”. Mit circa 320 Werken aus allen Schaffensphasen des russischen Avantgardisten, viele davon erstmalig in Deutschland zu sehen, ist die Ausstellung krönendes Ergebnis einer 1983 begonnenen deutsch-russischen Zusammenarbeit. In Erinnerung zu rufen ist die große Malewitsch-Ausstellung von 1980, das 1989 abgehaltene wissenschaftlich-internationale Symposium zu Leben, Werk und Wirkung Wladimir Tatlins sowie die 1990 gezeigte Accrochage für Tatlin, die ihm zu Ehren eine Aktualisierung seines bildnerischen Denkens im Werk von elf zeitgenössischen Künstlern vorstellte.

Begründet wird das Interesse am künstlerischen Schaffen Wladimir Tatlins u.a. durch ein Manko der Kunstgeschichtsschreibung, das nunmehr in paritätischer Zusammenarbeit mit wichtigen Leihgebern, wie der Tretjakow-Galerie, Moskau, und dem Russischen Museum in St. Petersburg, dem staatlichen Bachruschin-Theatermuseum, Moskau, dem Zentralen Staatsarchiv für Literatur und Kunst sowie dem Moskauer Tatlin-Experten Anatolij Strigalew historisch-wissenschaftlich abgesichert korrigiert werden soll. Im Katalogvorwort heißt es dazu: “Erstmals wurde ein umfassendes Werkverzeichnis mit über 1300 Nummern zusammengestellt … Zuschreibungen und Datierungen konnten wesentlich präzisiert, Fragen hinsichtlich der Existenz von Varianten oder des Auftretens eines Werke unter verschiedenen Titeln geklärt werden … Eine beträchtliche Anzahl von Werken, bei denen Tatlins Urheberschaft bisher ohne jeden Zweifel angenommen wurde, sehen wir als sicher oder wahrscheinlich nicht von ihm stammend an … Eine Besonderheit unserer Ausstellung besteht darin, daß Tatlins Werke erstmals in chronologischer wie typologischer Hinsicht umfassend gezeigt werden.”

Im Unterschied zu Kasimir Malewitsch (1878-1935), dessen ästhetisch-utopische Vorstellungen…


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