Mit dem Aufsatz „Provisorische Architektur“ der Gruppe Haus-Rucker-Co schließt KUNSTFORUM an das in Band 11 (1974) gedruckte Manifest „Ent-Architekturierung“ der New Yorker Gruppe SITE Inc. an, das sich gegen eine das ... WEITERLESEN gesamte Bauen beherrschende Bauhaus-Mentalität richtet und eine Alternative zum formalistischen Verhältnis der öffentlichen Kunst zur Architektur bieten will, indem die übliche Trennung zwischen bildender Kunst und Architektur aufgegeben wird, um wesentliche Punkte besser angehen zu können. Einen anderen Ansatz verfolgt Haus-Rucker-Co. Die Gruppe setzt sich für eine experimentelle Vorgangsweise ein, um die nach dem Krieg hastig erbaute anonyme Großstadt umzubauen und einzurichten. Da bislang keine wissenschaftlichen Definitionen allgemein gültiger ästhetischer Regeln für den Wahrnehmungsprozess und die dadurch mögliche Messbarkeit von Gestaltungskriterien entwickelt wurden und auch in absehbarer Zeit keine brauchbaren Lösungen zu erwarten sind, sollen „Provisorien, die notwendigen Erfahrungen in den unterschiedlichen Gestaltungsmedien liefern, gegebenenfalls die angestrebten Funktionen für eine befristete Zeit erfüllen.“ Einen weiteren Architektur-Schwerpunkt gibt es in Band 30 (1978), in dem Gerd Fesel, Architekturprofessor an der TH Darmstadt, mehrere experimentelle Architekturprojekte vorstellt, die erstmals eine Zusammenarbeit mit Psychologen und die Einbeziehung von Entwicklungen aus dem Bereich der freien Kunst versuchen. VERBERGEN
Sind Fotos von Künstlern (automatisch) Kunst? Diese Dokumentation handelt von Fotografien, deren Merkmal es ist, dass sie von Künstlern aufgenommen wurden, deren Arbeiten im Allgemeinen oder als Schwerpunkt ... WEITERLESEN Fotografie nicht einschließt. Dies ist natürlich ein Auswahlkriterium, das sich nach vielen Seiten hin übergangslos ausweiten lässt: Künstler, die Schnappschüsse machen; Künstler, die dokumentieren; Künstler, die Fotos für ihre Arbeit machen; Künstler, die sich auch mit Fotografie beschäftigen. Der Schwerpunkt der Betrachtung liegt hier demgemäß weniger auf Beziehung und Einfluss der Fotografie auf die Kunst, als umgekehrt auf dem Einfluss künstlerischer Arbeiten und ästhetisch-theoretischer Vorstellungen auf die Fotografie. Die Dokumentation gegliedert in: a) einen 'historischen' Teil und b) einen zeitgenössischen Teil, mit einigen eigens dafür geschaffenen Beiträgen (Band 20, 1977). Im historischen Teil wird anhand ausgewählter Beispiele die Wechselbeziehung Kunst-Fotografie-Kunst aufgezeigt, unter anderem im Werk von Theodor Robinson, Édouard Vuillard, Edgar Degas, Anton Giulio Bragaglia, Constantin Brancusi, Man Ray, Charles Sheeler und Ellsworth Kelly. VERBERGEN
Darf man Dieter Roths "Schokoladentürme" vor dem Einsturz bewahren oder Beuys' Fettecken vor dem natürlichen Verfall durch Wachs retten? Heinz Althöfer, Direktor des Restaurierungszentrums Dü ... WEITERLESEN sseldorf / Schenkung Henkel, beschäftigt sich in seinem umfangreichen Aufsatz mit dem restauratorischen Grundanliegen: Der Erhaltung und adäquaten Wiederherstellung von Kunstwerken unter Berücksichtigung prägender Stilmerkmale - wie z.B. dem Ruinösen - insbesondere der modernen Kunst. In einem Gang durch die Jahrhunderte der Kunstgeschichte spürt Althöfer der Bedeutung der Alterung von Kunstwerken nach, die sich entwickelt und gewandelt hat. Die Diskrepanz entstehe zwischen dem "besonderen" Reiz und „Adel des Alters" und dem Bestreben, ehemals Neues, "Schönes" auch als solches immer wirken zu lassen. Gleichzeitig habe die moderne Kunst, etwa mit Beuys' stockfleckigem Papier, die Sensibilität für den Prozess des Alterns erhöht. Fragen wie: "Wo setzt die Arbeit des Restaurators ein, den Verfall zu stoppen? Wo auf dem Weg zum völligen Verfall ist das transitorisch konzipierte Kunstwerk aufzufangen, wenn Alterung das Prinzip und das eigentliche Anliegen des Künstlers ist?" fordert der Restaurator das Eingehen auf den "immateriellen Charakter der Kunst" und damit auf das, was das jeweilige Werk, insbesondere das zeitgenössische, künstlerisch verlangt. VERBERGEN
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