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Titel: Das Gartenarchiv · von Paolo Bianchi · S. 495 - 494
Titel: Das Gartenarchiv , 1999

Ausstellungen

I Never Promised You a Rosegarden
2. Juli bis 22. August 1999

Kunsthalle Bern und Botanischer Garten der Universität Bern

Die Verwischung der Grenzen zwischen Natur und Kunst, Natürlichem und Künstlichem ist ein Grundthema der Geschichte des Gartens und der Kunst. Das eigentliche Projekt des Manierismus bestand im Bestreben, eine neue, künstliche Natur zu erschaffen. Auch der so “natürlich” aussehende englische Landschaftsgarten ist auf das Pittoreske ausgerichtet, d. h. er soll sich wie eine Abfolge von Bildern präsentieren. Nicht nur der Begriff “Natur”, auch die Natur selber hat sich seit dem 19. Jahrhundert langsam zum menschlichen Produkt entwickelt, ist “antropogen” geworden. Heute erachten wir es als absolut normal, daß man “Natürliches” künstlich generieren kann und uns Künstliches als natürlich erscheint.

In seinen “10 Thesen zur Landschaftsarchitektur” schreibt der Schweizer Landschaftsarchitekt Dieter Kienast: “Das alte Gegensatzpaar Stadt und Land hat sich aufgelößt, die Grenzen sind verwischt. Wir gehen davon aus, daß weder der Rückbau der Stadt noch derjenige der Landschaft möglich ist. Die Lesbarkeit, die Erlebbarkeit der Welt beruht aber auf dem Prinzip der Ungleichheit. Zukünftige Aufgabe in dieser Gleichzeitigkeit von Stadt und Land ist deshalb, das weitere Verschleifen der inneren Grenzen und Brüche zu verhindern. Sie müssen wieder sinnlich erfahrbar werden.”

Diese neuen Tatsachen und die daraus entstandene neue Sensibilität schlägt sich seit einigen Jahren einerseits in der plötzlich sehr großen Aufmerksamkeit gegenüber der Landschaftsarchitektur nieder – ein paar Landschaftsarchitekten sind zu internationalen Stars avanciert -, andererseits in künstlerischen Arbeiten, die Pflanzliches darstellen, imitieren oder modellhaft direkt integrieren. Die Ausstellung soll denn auch gängige…


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