Michael Nungesser
Bilder Träume.
»Die Sammlung Ulla und Heiner Pietzschs«
Neue Nationalgalerie, Berlin, 19.6.2009 – 22.11.2009
Als im letzten Jahr die Sammlung Scharf-Gerstenberg im Östlichen Stülerbau als Dependance der Neuen Nationalgalerie vis-à-vis vom Museum Berggruen eröffnet wurde, erhielt Berlin erstmals die Gelegenheit, sich dauerhaft mit „Surrealen Welten“ vertraut zu machen. Mit „Bilder Träume“ ergibt sich jetzt auf Zeit die Gelegenheit, diese Erfahrung mit der Privatsammlung von Ulla und Heiner Pietzsch in den Räumen der Neuen Nationalgalerie fortzusetzen. Die bisherigen Direktoren hatten den Surrealismus selten mit Ankäufen bedacht, so dass man, wie in Pressekonferenz und Katalog angedeutet, auch diese zweite Berliner Privatsammlung in Zukunft gerne enger an das Haus binden würde.
In den sechziger Jahren hatten die Pietzschs begonnen, Werke der Klassischen Moderne zu sammeln. Es verwundert wie lange es brauchte, diese „privateste“ Berliner Sammlung an ihrem Entstehungsort zu zeigen, obwohl Heiner Pietzsch 1977 zu den Gründern der Freunde der Neuen Nationalgalerie gehörte und in dessen Kuratorium und Vorstand saß. Die Sammlung ist – so der neue Direktor des Hauses, Udo Kittelmann, im Vorwort zum Katalog – „bei genauerer Betrachtung keine Unbekannte, eher ein wohlgehütetes offenes Geheimnis“. Ausstellungen in Dresden (2000), Venedig (2005) und Wien (2006) waren vorangegangen, wenngleich mit anderen Schwerpunkten. Der Surrealismus steht jetzt mit Werken seiner bedeutendsten Vertreter im Zentrum. An ihn schließt als wichtiges Segment der Schau der Abstrakte Expressionismus an, der in seinen Anfängen in den USA vor allem vom Surrealismus fasziniert war.
In der Vorhalle der Ausstellung wird erstmals auf einen weiteren wichtigen Aspekt der Sammlung verwiesen. Fast alle…