53. BIENNALE VENEDIG: Länderpavillons
Hongkong: PAK SHEUNG CHUEN – Making (Perfekt) World
Kurator: Tobias Berger / Ort: Arsenale, Castello 2126 (Campo della Tanna)
Organisator: Hong Kong Development Council
„Making (Perfect) World: Harbour, Hong Kong, Alienated Cities and Dreams“
Einmal hat Pak Sheung Chuen seinen Atem gesammelt. Plastiktüte für Plastiktüte hat der vollgeatmet, Tüte auf Tüte gestapelt, bis nach zehn Tagen kein Platz mehr war in seinem kleinen Appartement („Breathing a House“). Einmal hat er sich abends an sein Fenster gestellt und beobachtet, wie die Menschen im Hochhaus gegenüber ins Bett gingen, einer nach dem anderen löschte sein Licht. Nur ein Bewohner hat mit ihm durchgewacht: sein Fenster ist auf allen fünf im Laufe der Nacht entstandenen Fotos zu sehen („Waiting for Everyone to Fall Asleep“). Im Ausstellungsraum des Pavillons von Hongkong bietet Pak Sheung Chuen dem Besucher eine Wassermelone an („Sharing a Watermelon with an Unknown Person (2009 Venice Version)“), oder er zeigt ihm die Hälfte des Mondes, den man nur mit einem Auge ansehen sollte („One Eye, Half of the Moon“).
Dies sind nur einige Beispiele aus der vielteiligen Installation, die Pak Sheung Chuen in Venedig eingerichtet hat. Ausgehend von konzeptionellen Kunstpraktiken der 70er Jahre entwickelt der Chinese humorvolle und poetische Ideen, kleine selbstreflexive Gesten der Selbstverortung im gesellschaftlich-politischen System Hongkongs einerseits und der „globalen Gesellschaft“ andererseits. Er vermischt politische, physische und philosophische Meditationen und hat für die Ausstellung ein eigenes Raster aus vier Werkkategorien entwickelt: “Hafen“ – ausgehend von der Vorstellung von Wasser können aus Alltagsgegenständen Kunstwerke entstehen; „Hongkong“ – nach bedeutungsvollen…