Ausstellungen: Brüssel · von Jürgen Raap
Ausstellungen: Brüssel , 2009

Jürgen Raap
René Magritte

»Museumseröffnung«
Musée Magritte, Brüssel, ab 2. Juni 2009

In Brüssel wurde jüngst ein neues Museum eingeweiht: In einem Nebengebäude des Königlichen Museums der Schönen Künste an der Place Royale ist seit Juni 2009 die weltweit umfangreichste Sammlung mit Werken des belgischen Surrealisten René Magritte (1898-1967) untergebracht. Derzeit ist auf drei Etagen der Bestand mit mehr als 200 Exponaten in einer Dauerpräsentation zu sehen. Ab 2011 sind in dem Gebäude dann auch Wechselausstellungen mit anderen Vertretern des Surrealismus geplant.

Die Ausstellung ist chronologisch angeordnet und reicht von frühen abstrakt-konstruktivistischen Arbeiten um 1920 bis zum letzten unvollendeten Werk Magrittes bei seinem Tod 1967, das nur die Umrisse einer männlichen Figur mit Zeichenkohle auf der weißen Leinwand zeigt. Innerhalb dieser Chronologie offenbart die Sammlung auch Aspekte im Gesamtwerk, die bislang kaum bekannt waren: Jahrzehntelang übernahm der Maler z.B. auch Aufträge für gebrauchsgrafische Illustrationen. 1918 entwarf er ein Werbeplakat, dessen Text sich in einer damals üblichen Weise mit Kriegspropaganda verbindet: „Um ein guter Soldat zu werden, trinke ich pot au feu Derbaix“. 1938 gestaltete René Magritte ein Plakat für die Zentrale der Textilarbeiter, und zugleich war er auch ein gefragter Cover-Illustrator für die Aufnahmen zeitgenössischer Salonmusik. Seine Werbegrafik für Parfum und Filmvorführungen präsentiert das Museum unter der ironischen Bezeichnung „Idiotic Jobs“.

Als René Magritte 1923 in einer Zeitung erstmals die Abbildung einer Arbeit von Giorgio de Chirico sah, empfand er dies als künstlerische Offenbarung. Der Zeitraum 1926/27 gilt als Wendepunkt in Magrittes Biografie. In dieser Phase entstanden die ersten surrealistischen Bilder („Le joueur secret“,…



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