„Die Inhalte, die ich zu zeigen versuche, sind abseits der Norm.“
Ein Gespräch mit Nadia Ismail, Direktorin der Kunsthalle Gießen
Von Ann-Katrin Günzel
Nadia Ismail, geboren 1975 in Bonn, ist Kunsthistorikerin und Kuratorin für zeitgenössische Kunst. Seit 2017 leitet sie die Kunsthalle Gießen. Außerdem berät sie seit vier Jahren als Fachkuratorin die LBBW beim Ankauf für deren Kunstsammlung, ist Kunstbeauftragte des Landes Hessen für Kunst am Bau-Projekte und lehrt an der Justus-Liebig-Universität in Gießen sowie an anderen Universitäten die Praxis des Kuratierens. Überdies ist sie Teil des Künstlerischen Beirats für Kunst im Öffentlichen Raum der Stadt Gießen.
Ann-Katrin Günzel: Du bist seit 2017 an der Kunsthalle Gießen als künstlerische Leiterin tätig – was hat Dich an Gießen gereizt?
Nadia Ismail: Ein Grund, mich zu bewerben, war die Ausstellung mit Katharina Sieverding dort. Ich bin ein großer Fan ihrer Arbeit und sie war die erste Künstlerin, mit der ich persönlich nach meinem Studium über die Präsentation ihrer Werke gesprochen habe. Wichtig war mir auch die programmatische Freiheit in der Kunsthalle Gießen, weil ich eine Vision im Kopf habe … Zudem kann ich das Programm und das Budget gestalten – das ist ja nicht immer der Fall. Auch wenn die Kunsthalle sich nicht in einer Metropole befindet, so hat gerade dies auch Vorteile. Größere Häuser haben ein größeres Budget, aber auch einen starreren Apparat …
Wie würdest Du Deine Vision beschreiben?
Es bedeutet für mich, dass man aus der Komfortzone herauskommt und auf jeden Fall das aktuelle Tagesgeschehen involvieren kann, aber auch, dass…
