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Gespräche mit Künstler*innen · von Heinz-Norbert Jocks · S. 158 - 173
Gespräche mit Künstler*innen ,

Yu Hong

Wie ich zu der Frau wurde, die ich heute bin
Ein Gespräch von Heinz-Norbert Jocks

Yu Hong, 1966 in Xi’an geboren, ist nicht nur eine einfühlsame Chronistin ihrer Zeit, die auf so epische wie metaphorische Weise das Leben von der Geburt bis zum Tod und die Beziehungen des Individuums zur Gesellschaft beleuchtet, sondern auch ein Star der zeitgenössischen Kunst in China. Ihre Werke wurden 2017 in der legendären Überblicksausstellung Art and China after 1989: Theater of the World im Solomon R. Guggenheim Museum in New York neben Werken von Cao Fei, Xu Bing, Tehching Hsieh, Ai Weiwei, Song Dong, Huang Rui, Sun Yuan und Peng Yu, Cai Guo-Qiang, Yang Fudong, Liu Xiaodong, Huang Yong Ping und Qiu Zhijie gezeigt. Vielen gilt sie als Feministin. Sie selbst empfindet diese Etikettierung als zu eng und beengend. Ihr liegt daran, sich der Welt sowohl im Kleinen als auch im Großen ohne jegliche Vorbehalte anzunähern und für ihre gebündelten Wahrnehmungen eine ins Fiktive gewendete Ausdrucksform zu finden, die über die Zeit hinausgeht.

Heinz-Norbert Jocks: Dein Medium ist die Malerei. Welchen Stellenwert hatte diese innerhalb der bildenden Künste während deiner Studienzeit in den Jahren von 1984 bis 1996 an der CAFA?

Yu Hong: Wie die experimentelle Kunst heute. Sie war das offenste Medium mit den größten Möglichkeiten. Wir haben alle ohne Ausnahme gegenständlich gemalt. Abstraktion gab es nicht. Figurativ zu malen, war also keine Wahl. Um es metaphorisch auszudrücken: Flüsse entstehen dadurch, dass Wasser fließt. Ohne bildet sich kein Flussbett. Mit der Malerei verhält…


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von Heinz-Norbert Jocks

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