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Ausstellungen: Frankfurt am Main · von Isa Bickmann · S. 288 - 289
Ausstellungen: Frankfurt am Main , 2017

Eric van Hove

Atchilihtallah – Von der Transformation der Dinge
Frankfurter Kunstverein 11.11.2016 – 12.02.2017
von Isa Bickmann

Aprikosenholz, Perlmutt, Kuh- und Gänseknochen, Malachit, Onyx, roter Marmor aus Agadir, Ammonitfossilien, Tierhäute, grüne Emaille aus Tamgrout, Arganöl, Kork, Henna: das sind nur einige der 53 Materialien der aus 465 Teilen bestehenden Plastik, die den Nachbau eines V12-Motors darstellt. Zwölfzylindermotoren findet man dort, wo nach motorischer Potenz verlangt wird, in Oberklasse- und Sportwagen, in Panzern und in während des 2. Weltkrieges genutzten Flugzeugen. Die ungemein feine, mit aufwändigen Ornamenten versehene Plastik, benannt nach dem marokkanischen Autodesigner Abdeslam Laraki, findet Eingang in Eric van Hoves erster großer Einzelausstellung in Deutschland. Der 1975 in Algerien geborene und in Kamerun aufgewachsene algerisch-belgische Künstler, der in Brüssel Kunst studierte, in Japan die Kalligraphie erlernte und über sie promovierte, führt seit drei Jahren in Marrakesch eine Werkstatt, die als Kollektiv funktioniert.

Zehn Mitarbeiter hat er nach Frankfurt gebracht, dazu das aktuelle Projekt, der Bau eines elektrogetriebenen, bezahlbaren Motorrads. Die Idee, von der Skulptur ausgehend einen Gebrauchsgegenstand zu schaffen, der lokale Ökonomie mit solidarischen Prinzipien verbindet und Umweltressourcen schont, um letztendlich den Menschen dienlich zu sein, nimmt Bezug auf das größte Solarprojekt der Welt, das gerade in Marokko entsteht. Ausstellungsbesucher können die in die Ausstellung integrierte Werkstatt betreten und beobachten, wie gerade an dem Prototypen 2 (Mahjouba II) gearbeitet wird, und sich im Raum darüber anhand eines Filmes von der Funktionstüchtigkeit des ersten Prototypen überzeugen. Partizipation ist Teil des Konzeptes. So soll sie 14 Tage lang Ort der Begegnung…


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