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Gespräche mit Kunstvermittlern · S. 400 - 407
Gespräche mit Kunstvermittlern , 1989

Es gibt keine Ausstellungen mehr

MARKUS BRÜDERLIN SPRACH MIT VEIT GÖRNER UND RUDOLF BUMILLER

Am 16. Juni wurde in der Stuttgarter Kunstakademie am Weißenhof die Ausstellung »Lehrstunde der Nachtigall« mit einer Zusammenstellung von früheren Werken von Hanne Darboven, Gilbert & George, Imi Knoebel, Anselm Kiefer und Franz Erhard Walther aus den Jahren 1967-73 eröffnet. Veit Görner, der Leiter des Stuttgarter Künstlerhauses hatte sie organisiert und mit Rudolf Bumiller zusammen das Konzept erarbeitet. Der Philosoph Peter Sloterdijk hielt an diesem Abend eine Eröffnungsrede “zur Lage der Kunst”, die als Katalogtext vorliegt und die wir in diesem Band auf Seite 178 ebenfalls abdrucken.

Das Ereignis bot nun Anlaß, mit den Verantwortlichen über die Situation des Stuttgarter Künstlerhauses und über zwei Jahre (Ausstellungs-)Programm, das sich gleichfalls wie eine Vorgeschichte zur “Lehrstunde”, aber auch wie als Gegenstück dazu lesen läßt, zu sprechen. Grundlage des Programms bildet ein eigenwilliges Konzept von »Zwölf Ausstellungen«, das die Präsentation von Stuttgarter Künstlern immer auch mit dem thematischen Hintergrund verband, die Aussagefähigkeit des Mediums “Ausstellung” allgemein zu testen. So entstand – gleichsam im Freifeld einer noch wenig definierten Einrichtung – modellmäßig ein inszeniertes Nachdenken über Umgang und Bewertung von Kunst, das in den etablierten Ausstellungsinstituten kaum möglich ist, aber vielleicht ein aufschlußreiches Licht auf die allgemeine Kunstsituation zu werfen vermag.

*

M.B.:Veit Görner, hinter dir liegen zwei Jahre als Leiter des Stuttgarter Künstlerhauses. Was ist das Künstlerhaus, und welche Position besitzt diese Einrichtung in Stuttgart?

V.G.: Zunächst mal zu seiner Geschichte. Das Künstlerhaus entstand aus einer Selbsthilfe-Bewegung – ich sage “Selbsthilfe”, um die Parallele…

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