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Titel: Outside USA · S. 278 - 279
Titel: Outside USA , 1991

Hispanic Art

Es ist zwar eine banale, gleichwohl eine wichtige Feststellung, daß ethnische Gruppen auch in sich selbst pluralistisch strukturiert sind. Das wird vielleicht in keinem Fall so deutlich wie bei den Menschen, die in den USA unter dem Namen Hispanier geführt werden. Die amerikanischen Hispanier sind nämlich weniger ein Volk als vielmehr ein Konglomerat von Völkern, als da sind: mexikanische Amerikaner, kubanische Amerikaner, Puertoricaner und zahllose andere Menschen mittel- und südamerikanischer Herkunft; hinzu kommen noch die Nachfahren der ursprünglich spanischen Besiedler des Südwestens der USA. Aber selbst noch im Hinblick auf diese Unterkategorien herrscht weithin eine ziemliche Sprachverwirrung: So versteht man zwar unter einem Chicano im allgemeinen einen Amerikaner mexikanischer Herkunft, etliche der oben sonst noch genannten ethnischen Gruppen hingegen werden im alltäglichen Sprachgebrauch oft genug lediglich mit bestimmten (kultur-)politischen Standpunkten gleichgesetzt. Aber auch die Amerikaner mexikanischer Herkunft lassen sich in verschiedene Gruppen einteilen: etwa in Nachfahren von Siedlern, die in diesem Land bereits seßhaft gewesen sind, lange bevor es Teil der Vereinigten Staaten geworden ist. Dann gibt es noch jene, die im Gefolge der mexikanischen Revolution massenhaft hier eingewandert sind. Und schließlich haben wir in diesem Land noch eine große Zahl von mexikanischen Immigranten, die sich erst unlängst hier niedergelassen haben – und die sich wiederum in legale und illegale Einwanderer einteilen lassen. Jede dieser Gruppen verfügt über spezifische Erfahrungen und ist durch konkrete Schwierigkeiten und Wünsche charakterisiert. Als Puertoricaner werden sowohl Menschen bezeichnet, die ursprünglich von der gleichnamigen Insel stammen, als auch ihre in den USA geborenen Nachkommen…

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