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Nachrichtenforum · von Jürgen Raap · S. 18 - 39
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MUSEEN

Wegen Sanierungsmaßnahmen bleibt das Pariser CENTRE GEORGES POMPIDOU von Ende 2025 bis 2030 geschlossen. Ein neues Museumszentrum, das CENTRE POMPIDOU FRANCILIEN — FABRIQUE DE L’ART / MUSÉE NATIONAL PICAS-SO-PARIS, wird ab Mai 2024 im südlichen Vorort Massy errichtet. Es soll 2026 bezugsfertig sein und bietet Nutzfläche für das Centre Pompidou und das Picasso Museum. Es soll nicht nur als Ausweichquartier, sondern auch als neue Präsentationsmöglichkeit für beide Museen dienen.

Wer in Berlin gemeldet ist, kann seit Juli 2021 an jedem ersten Sonntag im Monat kostenlos die BERLINER MUSEEN besuchen. Nach zwei Jahren lautet die positive Bilanz: 70 teilnehmende Museen registrierten 1 Million Besuche. www.museumssonntag.berlin.

Die Universität Hamburg und die Kunsthalle untersuchen in einem Forschungsprojekt, wie die HAMBURGER KUNSTHALLE politisch vereinnahmt wurde: „Im Fokus des Projektes ,Auf Linie? Die Hamburger Kunsthalle in Nationalsozialismus, Besatzungszeit und Bonner Republik (1933–69)‘ steht vor allem das Wirken des Museums in gegensätzlichen Staats- und Gesellschaftssystemen“.

1982 wurde das SKULPTURENMUSEUM GLASKASTEN MARL gegründet; 2022 wurde es geschlossen. Die Zukunft des Museums war ungewiss, bis kürzlich der Rat der Stadt Marl beschloss, ein ehemaliges Schulgebäude an der Kampstraße umzubauen. Dort wird das Skulpturenmuseum ab 2026 untergebracht.

Jörg Johnen, Berliner Sammler und ehemaliger Galerist, hat der STÄDTISCHEN GALERIE IM LENBACHHAUS UND KUNSTBAU München 64 Werke aus seiner Sammlung zeitgenössischer Kunst geschenkt. Es handelt sich dabei u. a. um Arbeiten von Maria Bartuszová, Katharina Fritsch, Wiebke Siem und Jeff Wall.

Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten ist die STÄDTISCHE GALERIE KARLSRUHE mit drei neuen Ausstellungen wieder geöffnet. Unter dem Titel „Update! Die Sammlung neu sichten“ werden die eigenen Bestände neu präsentiert.

Der BBK LANDESVERBAND BILDEN-DER KÜNSTLERINNEN UND KÜNSTLER Baden-Württemberg feiert sein 50-jähriges Bestehen bis 14. September 2023 mit einer Ausstellung im Regierungspräsidium Karlsruhe. In ihrer Laudatio erklärte die Vorsitzende Dagmar Schmidt: „Der Berufsverband ermöglicht uns, unsere Potenziale, Bedarfe und Wünsche herauszuarbeiten und zu bündeln.“

Die NEUE GESELLSCHAFT FÜR BILDENDE KUNST (NGBK) hat in Berlin neue Räume in der Karl-Liebknecht-Straße bezogen. Die Adresse steht dem Kunstverein zunächst in den kommenden zehn Jahren zur Verfügung.

Das HAUS KUNST MITTE ist ein neuer Ort für zeitgenössische Kunst in Berlin. Bis zum 1. Oktober 2023 laufen hier parallel zwei Ausstellungen: Die erste institutionelle Einzelausstellung der britischen, figurativen Malerin Roxana Halls und die Gruppenausstellung To Be – Named.

Das RATHGEN-FORSCHUNGSLABOR erstellt für die Stiftung Preußischer Kulturbesitz ein „ganzheitliches Risikomanagement“. Die Analyse von Gefahren durch den Klimawandel, aber auch durch andere Risiken soll auch anderen Kulturinstituten zugute kommen.

Die Brokken Zijp Foundation of modern and contemporary Art (BFA) überlässt dem WESERBURG MUSEUM FÜR MODERNE KUNST drei bedeutende Sammlungen. Die Schenkung umfasst alle Formen von Künstlerpublikationen bis hin zu Künstlerschallplatten und dokumentarischem Material. „Sie bildet eine wesentliche Ergänzung zu den bestehenden Beständen“, heißt es.

Das Wuppertaler VON DER HEYDT-MUSEUM kann MAX LIEBERMANNs Bildnis Felix Benjamin (1921) behalten. Es war bis 1937 in Familienbesitz. Nach der Restitution an die Erben der jüdischen Eigentümerfamilie kaufte das Museum das Bild kürzlich an. Museumsdirektor Roland Mönig spricht von einer „fairen und gerechten Lösung“.

Das MUMOK-MUSEUM MODERNER KUNST STIFTUNG LUDWIG IN WIEN ist wegen Sanierung ab dem 8. Januar 2024 für fünf Monate geschlossen. Die Lüftungsanlage und Böden müssen erneuert werden, der Brandschutz erfordert eine Modernisierung, ebenso die Sanitäranlagen.

Anfang der 1990er Jahre beauftragte MARTIN KIPPENBERGER den Kinoplakatmaler Götz Valien damit den Innenraum der Berliner „Paris Bar“ zu malen. Es entstanden drei Versionen. In einem Urheberrechtsstreit über diese Werke urteilte nun das Landgericht München I, dem Maler Valien sei „ein hinreichend großer Spielraum für eine eigenschöpferische Leistung” geblieben, er sei daher mithin künftig als Miturheber zu nennen. Bei der dritten Version allerdings hat es Götz Valien wiederum zu unterlassen, sich als Alleinurheber auszugeben, was er bisher getan hat.

In Basel musste sich eine 54-jährige Museumskassiererin vor Gericht verantworten, weil ihr vorgeworfen wird, bei der FONDATION BEYELER „über einen Zeitraum von elf Jahren fast eine Million Franken“ veruntreut zu haben. Die Unregelmäßigkeiten wurden 2019 entdeckt. Sie wurde zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und sieben Monaten sowie zu einer Geldstrafe verurteilt.

Der FRANZ JOSEF STRAUSS-FLUG-HAFEN MÜNCHEN ist ein Gebäudekomplex der öffentlichen Hand, so wäre es normalerweise üblich, einen Teil des Baubudgets für KUNST AM BAU zu nutzen. Diese Selbstverpflichtung gilt allerdings nicht für die Flughafen GmbH, die eine juristische Person des Privatrechts ist. Die für diesen Anbau und für einen Terminal 2-Satelliten vorgesehenen Kunstwerke hätten insgesamt ca. 2,5 Mill. Euro gekostet, wurden aber aufgrund der „wirtschaftlichen Gesamtlage“ abgesagt.

Die DOCUMENTA stellte jüngst das Ergebnis einer Publikumsbefragung vor. Bei der DOCUMENTA 15 wurden 738.000 Besuche registriert. Das Stammpublikum ging im Vergleich zur d14 von 77 % auf 63,8 % zurück. Dafür wurden neue Publikumsschichten erschlossen, vor allem die unter 40 Jahren. Mit dem Gesamtservice von Führungen und anderen Angeboten waren 94 % der Befragten zufrieden.

Dr. Sven Schoeller (Grüne), der kürzlich zum neuen Kasseler OB gewählt wurde, hält an der Ausrichtung der DOCUMENTA fest. „Die documenta ist ein Teil der Identität der Stadt Kassel. Dass man sie uns wegnehmen könnte, ist schlicht nicht vorstellbar“, erklärte Schoeller.

Die Kirche St. Egidien in Nürnberg hatte die Ausstellung „Jesus liebt“ mit Werken ROSA VON PRAUNHEIMs geschlossen. Stein des Anstoßes war u. a. eine Darstellung von Benedikt XVI., „umgeben von homosexuellen Männern und einer Jesus-Figur, die diese … zu segnen scheint“. Einige Tage später war die Ausstellung wieder zugänglich – allerdings nicht mehr in der Kirche, sondern in der Nürnberger Kreisgalerie. Im Oktober 2023 ist sie in München zu sehen, im Dezember in Hamburg.

Der BUNDESGERICHTSHOF entschied, dass Kunstsammler*innen es hinnehmen müssen, dass ihre Werke in der ART LOSS-DATENBANK eingetragen werden, solange die behaupteten Tatsachen wahr sind, auch wenn der Besitz heute rechtmäßig ist. Ein Sammler hatte den Eintrag zu seinem Gemälde von ANDREAS ACHENBACH löschen lassen wollen.

Die USA gaben 266 Antiquitäten an ITALIEN zurück. Dabei handelt es sich um etruskische Vasen, antike römische Münzen und Mosaike im Wert von mehreren Millionen Euro. Sie waren in den 1990er Jahren gestohlen und an Museen und Privatsammlungen verkauft worden.

JEFFREY GIBSON vertritt die USA bei der VENEDIG BIENNALE 2024. Seine Arbeit thematisiert individuelle und kollektive Identitäten. Gibson selbst stammt von den Cherokee ab, Ökonomien des globalen Handels und die Auswirkungen der Kolonialisierung auf die Kultur der amerikanischen Ureinwohner stehen daher im Mittelpunkt seiner künstlerischen Reflexionen. Den US-Pavillon kuratieren Kathleen Ash-Milby und Abigail Winograd.

Die Diriyah Biennale Foundation hat UTE META BAUER zur künstlerischen Leiterin der zweiten Ausgabe der DIRIYAH BIENNALE FÜR ZEITGENÖSSISCHE KUNST (24. Februar bis 24. Mai 2024) ernannt. Mit dieser Personalentscheidung betont die Stiftung ihre „Entschlossenheit, internationale zeitgenössische Kunst nach Saudi-Arabien zu bringen und gleichzeitig saudiarabischen Künstlern eine Plattform zu bieten, um zum globalen zeitgenössischen Kunstdiskurs beizutragen.“

Die Wanderbiennale MANIFESTA 15 findet 2024 in Barcelona statt. Dazu hat sie einen neuen Rahmen für soziale und ökologische Forschung, Aktionen und Interventionen geschaffen, wobei bereits im Vorfeld der Veranstaltung ein Jahr lang Forschungen durchgeführt werden. Untersucht werden spezifische thematische Komponenten in drei miteinander verbundenen Knotenpunkten: entlang des Flusses Besòs, des Llobregat-Deltas und der Collserola-Bergkette.

ZASHA COLAH ist Kuratorin der nächsten BERLIN BIENNALE, die überraschend auf 2025 verschoben wurde. Colahs „Werk untersucht die kulturelle Vielfalt widerspenstiger Praxen, den Aufbau subtiler Infrastrukturen für Handlungen und den expressiven Widerstand gegen Militarisierung und Extraktivismus.“

Trotz des russischen Angriffs auf die Ukraine findet die fünfte Ausgabe der KYIV BIENNALE statt. Sie startet im Oktober 2023 in Kyiv und Wien und wird ebenso in Iwano-Frankiwsk, Uschhorod und Warschau ausgetragen. Sie endet 2024 in Berlin. „Die Biennale soll unter anderem die Frage stellen, wie ein Land im Krieg politische, soziale, kulturelle und gesellschaftliche Themen aufgreifen kann“.

IWONA BLAZWICK kuratiert die 18. Istanbul Biennale. Allerdings gilt Blazwicks Berufung vielerorts als „heikel“, denn die Istanbuler Stiftung für Kunst und Kultur (IKSV) hatte sich „über das Votum einer von ihr selbst eingesetzten Jury“ hinweg gesetzt. „Die hatte nämlich die in Berlin lebende türkisch-deutsche Kuratorin Defne Ayas auserkoren“.

Die POSITIONS ART FAIR in Berlin feiert in diesem Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum. Sie wird vom 14. bis zum 17. September 2023 im Flughafen Tempelhof ausgerichtet. Dort bespielen 100 Galerien die Hangars 5 und 6.

Die Messe FRIEZE übernimmt die beiden amerikanischen Messen ARMORY SHOW und EXPO CHICAGO. „Frieze New York wird weiterhin im Shed im Mai stattfinden und die Armory Show im Javits Center im September“, so Frieze-Geschäftsführer Simon Fox. Es bleiben auch die Markennamen erhalten.

BRIDGET FINN wurde zur Direktorin der ART BASEL MIAMI BEACH berufen. Sie tritt die Stelle im September 2023 an und verantwortet die erste Messe unter ihrer Regie im Dezember 2024. Dieses Jahr leitet noch Vincenzo de Bellis, der anschließend als Direktor die Gesamtleitung für alle vier Messen in Basel, Miami Beach, Hongkong und Paris übernimmt.

Die Kunstmesse VOLTA findet seit 2005 in Basel und seit 2008 auch in New York statt. Jetzt bekommt sie mit Kurator Lee Cavaliere einen neuen Direktor. Er wird Nachfolger von Kamiar Maleki, der den Posten Ende 2022 aufgegeben hatte.

Die PARIS+ PAR ART BASEL 2023 findet vom 19. bis 22. Oktober 2023 im Grand Palais Ephemère statt. Tickets sind ausschließlich im Online-Shop erhältlich. Galerien mit moderner und zeitgenössischer Kunst machen den Hauptsektor aus, ergänzt um den Sektor „Galeries Emergentes“ mit Ausstellungen junger Kunst in Einzelpräsentationen. Unter dem Label „Conversations“ werden verschiedene Debatten durchgeführt.

Die FRIEZE SEOUL (bis 9.9.2023) steht in direktem Wettbewerb mit der schon länger etablierten und nahezu zeitgleichen KIAF SEOUL (7.–11.9.2023). Beide Messen versuchen ihr Programmprofil zu schärfen: Die Frieze erweitert ihr Programm um Frieze Film, einer Initiative zur Unterstützung gemeinnütziger Einrichtungen in der Stadt, mit Vorträgen und dem Debüt von Frieze Music.

Die UNSEEN AMSTERDAM hat sich auf Fotografie spezialisiert (21.–24.9.2023). Der Hallenplan ist in die Sektoren „Fair“, „Unbound“ und „Bookmarket“ unterteilt. Austragungsort ist der Cultuurpark Westergas. Im vergangenen Jahr wurden 25.000 Tickets verkauft.

ANA KOSTOVA wurde mit dem Preis des DAAD für hervorragende Leistungen internationaler Studierender an deutschen Hochschulen ausgezeichnet. Kostova hat Malerei in Sofia (Bulgarien) und an der Kieler Muthesius Kunsthochschule studiert. An der Muthesius Kunsthochschule sind zurzeit knapp 100 ausländische Studierende aus 28 Ländern eingeschrieben.

Gestritten wird um die PRIMAVERA-Skulptur des Bildhauers Fritz During (1910–1993) im Foyer der UNIVERSITÄT FLENSBURG. Die Gleichstellungsbeauftragte der Universität sowie einige Studierende und Wissenschaftler*innen sind der Ansicht, die Akt-Skulptur symbolisiere „ein überkommenes Frauenbild“. Die Arbeit wurde daher ins Büro des Gebäudemanagements verlagert. Der Student Janko Koch sieht in dieser Maßnahme einen „Eingriff in die Kunstfreiheit“. Er startete eine Petition, die Skulptur wieder an ihrem alten Platz aufzustellen mit bereits 400 Unterschriften.

PROF. DR. MIRJAM BOGGASCH ist seit dem 1. Juli 2023 Rektorin der HfK Bremen. Im Rahmen der Hochschultage fand zum Ende des vergangenen Sommersemesters die offizielle Amtsübergabe statt.

Die KHM – KUNSTHOCHSCHULE FÜR MEDIEN KÖLN zieht um: Anfang 2024 nimmt das Institut seinen Betrieb im komplett sanierten Gebäude der Kölner Handwerkskammer am Heumarkt 14 auf. Für die Verwaltung und den Lehrbetrieb stehen dann 3.300 qm Nutzfläche zur Verfügung.

PROFESSOR MARCEL VAN EEDEN, Rektor der STAATLICHEN AKADEMIE DER BILDENDEN KÜNSTE KARLSRU-HE, erhielt den Hans Thoma-Preis. Eine Ausstellung mit dem Titel Marcel van Eeden – 1898 ist bis zum 15. Oktober 2023 im Hans-Thoma-Museum in Bernau zu sehen.

MADLEN STREBEL wurde für ihr Projekt Two Hours Per Hour der HFG FOTO-FÖRDERPREIS verliehen (3.000 Euro). Der Preis zeichnet jährlich Studierende an der HOCHSCHULE FÜR GESTALTUNG OFFENBACH AM MAIN aus, die sich mit dem Medium Fotografie auseinandersetzen. In ihrer Arbeit „thematisiert Madlen Strebel das Streben nach Schönheitsidealen und Selbstoptimierung mittels billiger und fragwürdiger Beauty-Korrektur-Produkte, die in Onlineshops gekauft werden können“.

ANTONIA RUDER übernimmt zum 1. November 2023 die Leitung des GALLERY WEEKEND BERLIN. Nach ihrem Studium begann sie ihre Laufbahn als Referentin für Bildende und Darstellende Kunst im Kulturkreis der deutschen Wirtschaft e.V. und war zuletzt Kommunikationsleiterin an der Schaubühne Berlin.

DR. MARC WELLMANN, seit zehn Jahren Leiter des Berliner HAUS AM LÜTZOW-PLATZ, unterbricht dort seine Tätigkeit und geht für ein Jahr nach Rom. Bis zu seiner Rückkehr am 1. August 2024 führt die Kunsthistorikerin Katharina Schilling das Haus als Interimsdirektorin.

AMELI KLEIN löst im September 2023 die Interimsdirektorin Jasmin Meinold ab und übernimmt dann die Leitung des KUNSTVEREINS LUDWIGSHAFEN. Klein hat in Mainz, in den USA und in Graz Kunstgeschichte studiert und Ausstellungen moderner Kunst u.a. in New York, Venedig und Rijeka kuratiert. Sie war auch Gastdozentin am Institut für zeitgenössische Kunst in Graz.

HARTWIG FISCHER, Direktor des BRITISH MUSEUM wollte seinen Posten 2024 niederlegen. Nun ist er mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Über Jahre waren Objekte aus dem Museum unbemerkt entwendet worden. „Die Verantwortung für dieses Versagen muss letztlich beim Direktor liegen“, so Fischer.

DR. INKE ARNS, Direktorin des Hartware MedienKunstVerein e. V. (HMKV) PROF. MANUEL HARTUNG, Vorstandsvorsitzender der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius; DR. ANNEKATHRIN KOHOUT, Kulturhistorikerin und Medienwissenschaftlerin; sowie DR. NICOLAS PETER, Vorsitzender der BMW Foundation Herbert Quandt der BMW Group wurden neu in die Mitgliederversammlung des GOE-THE INSTITUTs gewählt.

JONATHAN FINE ist ab 2025 Generaldirektor des Kunsthistorischen Museums Wien. Seit 2021 ist er wissenschaftlicher Direktor des Weltmuseums Wien. Für den Posten setzte er sich gegen 20 andere Bewerber*innen durch.

RALPH GLEIS, bislang Direktor der Alten Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin, übernimmt am 1. Januar 2024 die Leitung der Wiener ALBERTINA. Früher war er dort bereits Kurator.

KONRAD KLAPHECK starb im Alter von 88 Jahren. Er war berühmt für seine Maschinenmalerei. Von 1997 bis 2002 war Konrad Klapheck Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie. 1968 und 1977 nahm er an der Kasseler documenta teil.

Galeristin Dr. Dorothea van der Koelen feiert das 20-jährige Bestehen der VAN DER KOELEN STIFTUNG FÜR KUNST UND WISSENSCHAFT. Deren Programm „ist ein ganzheitliches Angebot zur Begegnung mit Kunst auf sämtlichen Ebenen“. Zum Jubiläum wurde eine Ausstellung mit „besonderen Masterpieces aus den Stiftungsbeständen“ zusammengestellt.

CORNELIA SCHLEIME feierte ihren 70. Geburtstag. Mit Techniken des Kratzens und Ritzens setzte sie sich in der Malerei von den Konventionen der Dresdner Schule ab. 1981 erhielt sie in der DDR Ausstellungsverbot und siedelte 1984 nach West-Berlin über. 2010 veröffentlichte sie in einer Buchpublikation die „Stasi-Serie“, in der sie die Akten reflektiert, die das Ministerium für Staatssicherheit über sie angelegt hatte.

RUDOLF ZWIRNER feierte seinen 90. Geburtstag. Der Galerist war 1959 Generalsekretär der Kasseler documenta 2, eröffnete im gleichen Jahr eine Galerie in Essen, mit der er 1962 nach Köln umzog. Zusammen mit Hein Stünke gründete Zwirner 1966 den „Verein progressiver Kunsthändler“; beide gründeten dann 1967 den Kölner Kunstmarkt, der heute Art Cologne heißt – es ist die erste und älteste Messe für zeitgenössische Kunst. Zwirner ist auch der Erfinder der Galerienrundgänge mit zeitgleichen Eröffnungen. 1992 zog sich Rudolf Zwirner aus dem aktuellen Kunsthandel zurück.

Die Galerie THADDAEUS ROPAC feiert ihr 40-jähriges Jubiläum mit der Ausstellung 40 Jahre. 1983 | 2023 an ihren beiden Salzburger Standorten (bis 30. September 2023). Als Ropac seine Galerie 1983 gründete, zeigte er in den ersten Jahren Arbeiten von Georg Baselitz, Valie Export, Maria Lassnig und Arnulf Rainer, ergänzt um amerikanische Zeitgenossen wie Robert Rauschenberg, James Rosenquist, Alex Katz oder Joseph Kosuth. Inzwischen unterhält Thaddaeus Ropac auch Dependancen in Paris Maris, Paris Pantin und London.

Der „MONITORINGBERICHT KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT“ für das Coronajahr 2021 zeigt: „Der Kunstmarkt stellt mit 2 Milliarden Euro Umsatz die kleinste Einheit dar.“ Zwar machte der Einzelhandel mit Kunst 2021 rund 767 Mill. Euro Umsatz, doch der BVDG betont, dass man diese Summe in Relation sehen müsse. In London wurde kürzlich ein Gustav Klimt für 99 Millionen Euro versteigert: „Man mache sich diesen Vergleich einmal klar: An EINEM Abend wird EIN Bild in England für ein Achtel des Umsatzes mit Kunstgegenständen verkauft, der in Deutschland von Galerien und Kunsthändlern in einem ganzen Jahr erwirtschaftet wird!“

Das Wiener Galerienfestival CURATED BY findet vom 8. September bis zum 14. Oktober 2023 statt. Es führt sowohl etablierte als auch junge Galerien zusammen und präsentiert einmal im Jahr zeitgenössische Positionen, die aber nicht von den Galerien selbst, sondern extern kuratiert werden, und zwar zu einem übergeordneten Thema. Es heißt in diesem Jahr Neutral. Beteiligt sind rund zwei Dutzend Galerien. Programminfo: www.curatedby.at

Das BRUSSELS GALLERY WEEKEND findet in diesem Jahr vom 7. bis zum 10. September 2023 statt. Die Aktivitäten konzentrieren sich auf den Stadtteil Ixelles. Geleitet wird die Veranstaltungsreihe von Justyna Gajko und Sybille du Roy de Blicquy. Zentrale Anlaufstelle des Weekends ist das D’Ieteren-Gebäude, wo auch das von art critic und Sam Steverlynck kuratierte Programm Generation Brussels ausgerichtet wird.

In seiner Halbjahresbilanz 2023 meldete CHRISTIE’S für die ersten sechs Monate des Jahres einen Umsatz von 3,3 Milliarden Dollar. Das sind 23 Prozent weniger im Vergleich zu den Werten von 2022. Geschäftsführer Guillaume Cerutti begründete die Einbußen mit einem „veränderten ökonomischen Umfeld“: Die Zinsen steigen, die Infl ationsrate ist deutlich höher als früher.

Der BUNDESVERBAND DEUTSCHER GALERIEN UND KUNSTHÄNDLER E.V. warnt vor Betrugsversuchen durch Vorspiegelung falscher Identitäten. Ein häufiges Muster sei erkennbar, wenn „einem Neukunden, der sich für eher teure Kunstwerke ,interessiert‘, … die Kaufabwicklung nicht schnell genug gehen“ kann und zugleich „seine Identitätsnachweise … stutzig“ machen. Im Herbst wird der BVDG deshalb ein Webinar zum Video-Ident-Verfahren anbieten.

SOTHEBY’S versteigerte die Privatsammlung des Schauspielers SIR PETER USTINOV (1921–2004) für insgesamt 2,78 Mill. Euro. Die Auktion umfasste u.a. 80 Zeichnungen alter Meister und ein Bild von Pierre Auguste Renoir, das einen Erlös von 952.500 Euro brachte. Auch Drehbücher und Erinnerungsstücke kamen unter den Hammer. Ustinov war nicht nur als Schauspieler und Regisseur bekannt, sondern er schuf auch Karikaturen sowie Bühnen- und Kostümbilder.

CHRISTIE’S versteigerte zwei REMBRANDT-Porträts für umgerechnet 11,1 Mill. Euro. Die beiden Bilder zeigen den Klempner Jan Willemsz van der Pluym und seine Frau Jaapgen Carels.

WALTHER KÖNIG ist diesjähriger ART COLOGNE-PREISTRÄGER. Erstmals wird mit dieser Auszeichnung ein Buchhändler und Verleger für besondere Leistungen der Kunstvermittlung geehrt. „Walter König kennt den gesamten Kunstbetrieb von innen – und verschafft ihm Sichtbarkeit“, heißt es in der Begründung.

ISABEL PFEIFFER-POENSGEN, Ministerin für Kultur und Wissenschaft in NRW von 2017 bis 2022, wird mit dem diesjährigen DEUTSCHEN KULTURPREIS geehrt. Der Deutsche Kulturrat nimmt die Verleihung am 21. September 2023 in Berlin vor. Die Auszeichnung würdigt besondere kulturpolitische Verdienste.

KAYLA HAMILTON, HAMAN MPADIRE, PURNENDRA KUMAR MESHRAM und ANDRÉ UERBA wurden für das PINA BAUSCH FELLOWSHIP FOR DANCE AND CHOREOGRAPHY-STIPENDIUM ausgewählt. Das Stipendium wird von der Pina Bausch Foundation und der Kunststiftung NRW vergeben.

OLAF HOLZAPFEL ist Träger des ZURICH ART PRIZE 2024. Der mit 100.000 CHF dotierte Preis setzt sich aus einem Budget von 80.000 CHF für die Produktion einer Einzelausstellung im Museum Haus Konstruktiv und einer Preissumme von CHF 20.000 zusammen. Holzapfel beschäftigt sich mit der Konzeption und Materialität von Räumen.

LUBAINA HIMID empfängt den MARIA LASSNIG PREIS 2023 (50.000 Euro). Die Auszeichnung erfolgt in Kooperation mit einem renommierten Museum. Diesmal ist das UCCA Center for Contemporary Art in Peking Partnermuseum, wo Himid Anfang 2025 eine Ausstellung hat. Sie ist außerdem Preisträgerin des Suzanne Deal Booth | Flag Art Foundation Prize 2024.

SENAM OKUDZETO wurde mit dem PAUL BOESCH PREIS ausgezeichnet (50.000 CHF). Die Preisverleihung fand in der Kunsthalle Bern statt. „Senam Okudzetos Arbeit umfasst künstlerische Werke, wissenschaftliche Texte und Studien. Ihr Themenspektrum ist ebenso vielfältig wie es die von ihr eingesetzten Medien sind.“

CILDO MEIRELES erhält den ROSWITHA HAFTMANN-PREIS (150.000,— CHF). Das Werk des Preisträgers ist „sowohl poetisch und konzeptuell als auch kritisch und gesellschaftlich relevant“. Es umfasst Skulpturen, Installationen sowie Performances.

HEMMA SCHMUTZ, Direktorin des Lentos Kunstmuseum Linz, bekam den französischen ORDRE DES ARTS ET DES LETTRES verliehen. Dieser Orden würdigt Personen, „die sich durch ihre künstlerischen oder literarischen Werke oder durch ihren Beitrag zur Ausstrahlung der Künste und der Literatur in Frankreich und der Welt besonders verdient gemacht haben.“

ALADIN BORIOLI hat den diesjährigen C/O BERLIN TALENT AWARD in der Kategorie „Artist“ gewonnen. In der Kategorie „Theorist“ geht der Preis an Bas Blaasse. Er wird einen kunsttheoretsichen Essay über Boriolis Projekt Apian verfassen.

Die Kunststiftung Ingvild und Stephan Goetz schreibt in Kooperation mit der Akademie der Bildenden Künste München und der Sammlung Goetz einen MEDIEN-KUNSTPREIS aus. Er ist mit 5.000 Euro für die Realisierung einer Arbeit sowie einer Ausstellung in der Akademie-Galerie verbunden. Bewerbung bis zum 24. November 2023.

Wer den ersten Wohnsitz oder einen Arbeitsschwerpunkt in Baden-Württemberg hat, kann sich bis zum 15. Oktober 2023 um ein STIPENDIUM DER KUNST-STIFTUNG BADEN-WÜRTTEMBERG in den Sparten Bildende Kunst, Musik, Literatur und Darstellende Kunst bewerben. www.bewerbung.kunststiftung.de/ bewerbungsrichtlinien

Der PREIS DES VESTISCHEN KÜNSTLERBUNDES ist mit 1.500 Euro dotiert und zum Thema „Wärmedämmung“ ausgeschrieben. Geografische Einschränkung: nur Bewerbungen aus NRW. Keine Altersgrenze, keine technischen Einschränkungen. Deadline ist der 1. Oktober 2023. www.vestisdherkuenstlerbund.de

Mit Unterstützung des Creative Europe Programms der Europäischen Union setzt die EUROPEAN MEDIA ART PLATFORM (EMAP) ihr künstlerisches Residenzprogramm fort. Der inhaltliche Schwerpunkt der Residenzen liegt dabei auf den Sparten Digitalkunst, Medienkunst, Robotic Art und Bio Art. Für einen zweimonatigen Aufenthalt im Zeitraum Januar bis Dezember 2024 können bis zum 12. September 2023 Projektideen eingereicht werden

Die ALFRIED KRUPP VON BOHLEN UND HALBACH-STIFTUNG schreibt einen AUSSTELLUNGS- UND KATA-LOGFÖRDERPREIS aus. Wer im Bereich Bildende Kunst tätig und nicht älter als 35 Jahre alt ist, kann von Museen, Ausstellungshallen und Kunstvereinen für das Förderprogramm vorgeschlagen werden. Eigenbewerbungen sind nicht möglich.

Der MSGR. OTTO MAUER-PREIS ist mit 11.000,— Euro dotiert und mit einer Ausstellung im Wiener Jesuiten Foyer (1010 Wien) verbunden. Im Interesse der Fortführung der Sammlung Otto Mauer im Dom Museum Wien beabsichtigt der Otto Mauer Fonds eine repräsentative Arbeit anzukaufen. Bewerbung bis 31. Dezember 2023.

Am 30. September 2023 ist Bewerbungsschluss um den KUNSTPREIS HANNES MALTE MAHLER. Die Auslobung gilt international für alle künstlerischen Bereiche. Die Jury wählt sechs bis acht Projektentwürfe aus, die dann ab dem 28. Februar 2024 vier Wochen lang der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Der KULTURVEREIN WIDNAU im St. Galler Rheintal führt vom 7. bis 29. Juni 2024 das vierte KÜNSTLERSYMPOSIUM DER BILDENDEN UND VISUELLEN KÜNSTE durch. Anmeldeschluss ist der 30. September 2023.

Eine jurierte Ausstellung im Kunsthaus Erkrath zum Thema „bewegt“ organisiert der FÖRDERKREIS KUNST UND KULTURRAUM ERKRATH E.V. für den Zeitraum 5. bis 21. April 2024. Bewerbungsschluss ist der 8. November 2011.

Die KUNSTFÖRDERUNG KÜNSTLER-BAHNHOF EBERNBURG ist ohne Altersbeschränkung und international ausgeschrieben. Zugelassen sind alle künstlerischen Bereiche. Wer das Stipendium erhält, kann mit einem Ankauf eines Exponats für 800 Euro rechnen. Bewerbungsschluss ist der 30. Oktober 2023.

Der ELFRIEDE-MEJCHAR-PREIS FÜR FOTOGRAFIE unterliegt keiner Altersgrenze und ist mit Euro 7.000 dotiert sowie mit einer Ausstellung der Preisträgerin/ des Preisträgers im Schloss Wolkersdorf im österreichischen Weinviertel verbunden. Bewerbungen erfolgen zwischen dem 1. und dem 25. Oktober 2023

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