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Titel: Text-Foto-Geschichten · von Eric Cameron · S. 170 - 179
Titel: Text-Foto-Geschichten , 1979

Peter Hutchinson

geb. 1930, lebt in New York

Eric Cameron

Peter Hutchinson – Von der Earth Art zur Story Art

Peter Hutchinson verließ England 1953. Seine gesamte Künstlerlaufbahn fällt in die Zeit seit seiner Übersiedlung nach Amerika. Aber nach mehr als zwanzig Jahren hat seine Kunst einen für mich überraschend englischen Charakter. Ich könnte die Anhaltspunkte aufzählen. Erstens: sie zeigt eine typisch englische Hingabe an die friedliche Natur, obwohl er eher als Earth-Art-Künstler denn als Landschaftsmaler zu Berühmtheit gelangte. Zweitens: sie ist literarisch und romantisch. Drittens: Sie ist oft kleinformatig. Er hat ziemlich viel zur Kunst geschrieben und sich einmal an einem Roman versucht. Von Anfang an hatten seine Erdarbeiten erläuternde Anmerkungen; später sind die handgeschriebenen Texte in seinen erzählenden oder “Story”-Arbeiten zentraler Bestandteil der Kunst selbst geworden. Und dennoch, irgendwie erscheinen die Anhaltspunkte, die ihn ernsthaft in eine Reihe neben Hogarth und Constable stellen, alle abwegig zu sein. Eher stößt man auf die Ausstrahlung eines leicht überspannten Dilettantismus, der angenehme Erinnerungen an eine englische Eigenart wachruft.

Es gibt viele Geschichten, die sich gegen den Künstler selbst wenden. In der Armee wurde er mit achtzehn Jahren degradiert, weil er auf Wache in den Stiefeln eingenickt war. Als Student hatte er Schwierigkeiten in Kunstgeschichte und konnte französische gotische Kathedralen von englischen nur daran unterscheiden, daß letztere im allgemeinen von Bäumen umstanden wurden. In einer Mal-Prüfung waren seine Arbeiten so schlecht, daß er sich in letzter Minute dazu entschloß, seine Palette einzureichen. Sie brachte ihm gerade das Bestehen ein. Eine andere Geschichte dreht sich darum, daß er…

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