vorheriger
Artikel
nächster
Artikel
Ausstellungen: Halle (Saale) · von Johannes Stahl · S. 256 - 257
Ausstellungen: Halle (Saale) , 2012

Johannes Stahl
Tausend Stimmen

»Eine Schau über Szeemann, Diagramme, Art Spaces und Dienstbesprechungen«
Burg Galerie im Volkspark, Halle, 3.5. – 17.6.2012

Das Gebäude des Volksparks in Halle war ursprünglich fürs Volk gedacht – wie der Name schon sagt. Darin zahlreichen Kultur- und Veranstaltungsgebäuden zu Beginn des 20. Jahrhunderts ähnlich, stellte man sich mit dem palastähnliche Bau der Aufgabe einer breit angelegten, eher flächendeckend gedachten Verbreitung von Kultur. Allerdings ist die Herkunft dieses Kulturhauses eng mit der Geschichte der Arbeiterbewegung verknüpft, die sich hier 1907 ihr eigenes Forum schuf – in Reaktion auf vielfältige Ausgrenzungen der Arbeiterschaft von Bildung und Kultur. Dass diese Tradition des Gebäudes in der ehemaligen DDR eine große Rolle spielte, liegt auf der Hand. Seit einigen Jahren fungiert diese traditionelle Einrichtung der Kultur an der Saalestadt für die Burg Giebichenstein Kunsthochschule als Ausstellungshalle und darüber hinaus für ein größeres Spektrum von Veranstaltungen von Kongressen über Modenschauen bis hin zu kleineren Fachmessen.

Wenn nun in diesen Hallen eine ambitionierte Ausstellung zur Theorie des Kuratierens ihren Ort findet, zündet das Konflikte auf mehreren Ebenen. Zum einen ist das, was man in der ehemaligen DDR „Regieausstellung“ nannte, durchaus auch auf den Ebenen einer Breitenvermittlung angelegt (siehe die am Horizont herauf ziehende Documenta). Zum anderen ist die Theorie des Kuratierens alles andere als ein breitenwirksames Thema. Für die Diskussion um die Rolle des Kurators ist Sachsen-Anhalt (und auch diese Kunsthochschule) kein Brennpunkt und man muss nicht Prophet sein um zu ahnen, dass eine Hochschule, deren Lehre mit guten Gründen stark am Material und den…



Kostenfrei anmelden und weiterlesen:

  • 3 Artikel aus dem Archiv und regelmäßig viele weitere Artikel kostenfrei lesen
  • Den KUNSTFORUM-Newsletter erhalten: Artikelempfehlungen, wöchentlichen Kunstnachrichten, besonderen Angeboten uvm, jederzeit abbestellbar
  • Exklusive Merklisten-Funktion nutzen
  • dauerhaft kostenfrei