Michael Elmgreen & Ingar Dragset
The Collectors
Ein Gespräch von Heinz-Norbert Jocks
Das norwegisch-dänische Künstlerpaar Michael Elmgreen, 1961 in Kopenhagen geboren, und Ingar Dragset, 1969 im norwegischen Trondheim, zählt zu den international angesagtesten Künstlern der letzten Jahre. Mit ihrem medial breit angelegten Werk (Objekte, Performances, raumgreifende Installationen und Environments), das sich mit konventionellen Mustern der Raumwahrnehmung auseinandersetzt, bewegen sie sich im Grenzbereich zwischen Kunst, Architektur und Design. Mit subtiler Ironie und Leichtigkeit legen sie offen, wie sehr das Leben des Einzelnen den Kontrollmechanismen einer weißen und heterosexuell dominierten Gesellschaft unterworfen ist. Zum Publikumsmagneten wurde nun auf der Biennale der von ihnen kuratierte dänische und nordische Pavillon, den sie unter dem Motto „The Collectors“ auf ungewöhnlich-subversive Weise bespielen. Bei den Dänen steht das ganze Haus zum Verkauf. Hinter dem, was da als Memento des Immobiliendebakels inszeniert ist, verbirgt sich eine Kritik an der bürgerlichen Familie. Nebenan, bei den Skandinaviern, schwimmt hingegen im Pool ein tote Sammler, während in dessen Haus, als ging es sie nichts an, die Lover, seine Echt-Knaben, herumlungern. Da der Andrang auf die Pavillons so groß war, fand nur Michael Elmgreen die Zeit für ein Gespräch, und Heinz-Norbert Jocks ergriff die Gelegenheit.
Wie kam es dazu, dass du zusammen mit Ingar Dragset Kurator sowohl des nordischen als auch des dänischen Pavillons geworden bist?
Da wir gleichzeitig sowohl von dem norwegischer Kunstrat, der für den Nordischen Pavillon zuständig ist, als auch vom dem dänischen Kunstrat beauftragt wurden, dachten wir, es wäre lächerlich, zwei verschiedene, miteinander konkurrierende Ausstellungen zu machen. Hier in dem einen…