Thomas Wulffen
Die 4. Berlin Biennale: Pferdeställe des Postfuhramts
25.3. – 28.5.2006. Fotorundgang von Wolfgang Träger
Das Postfuhramt beherbergte zwei Mal die Berlin Biennale, in den Jahren 1998 und 2001. Da dieses Mal die ehemalige DDR-Oberschule oder gemäß dem offiziellen Sprachgebrauch der Biennale die ehemalige jüdische Mädchenschule zur Verfügung stand und dem Konzept des Kuratorenteams wohl auch zugänglicher war, konnte man auf das Postfuhramt verzichten. Indessen doch nicht vollständig, denn die Arbeiten von Michael Beutler, Pawel Althamer und Jeremy Deller fanden in den Pferdeställen eine angemessene Unterkunft. So ist diese Wahl und dieser Ort in zweifacher Weise ein Abschied, zum einen in einer Reminiszenz vom Postfuhramt als Ausstellungort, zum anderen von den Pferdeställen, die wohl nach Ende der Biennale endgültig abgerissen werden.
Pawel Althamer
Diese Biennale, Von Mäusen und Menschen’ ist nicht politisch und wenn, versteckt sie die politischen Inhalte geschickt. Es ist nicht nachvollziehbar, ob mit Ansicht oder ohne. Das hiesse dann genauer nach dem Begriff und Verständnis des Politischen auf dieser Biennale zu fragen. Gegen diese ,Geheimniskrämerei’ wehrt sich Pawel Althamer auf seine persönliche Weise. Im Raum ist nur einzelner Turnschuh zu sehen. An der Ausgangstüre hängt ein Zettel, der über das Schicksal der Familie Olcay informiert. Die Familie lebt seit 1989 in Berlin und jetzt droht ihr die Abschiebung. “Wie Ihnen bekannt ist, ist die Geschichte von Besir beispielhaft für das Schicksal von tausenden von Menschen in der Bundesrepublik.” Das ist der wichtige Satz in diesem Appell an den Innesnsenator von Berlin. Die Arbeit nennt der Künster ,Fairy Tale’ (Märchen), weil…