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Gespräche mit Kunstvermittlern · von Maribel Königer · S. 422 - 425
Gespräche mit Kunstvermittlern , 1994

Catherine David:
»Die besten Großausstellungen waren nicht die perfektesten,sondern diejenigen, die eine Debatte auslösten, die Spuren hinterließen.«

Maribel Königer sprach mit der Leiterin der Documenta X

Über ihre Wahl zur documenta-Leiterin war sie so überrascht wie alle anderen auch. Catherine David, 1954 in Paris geboren, ist eine in der deutschen Kunstszene (noch) wenig bekannte Ausstellungsmacherin. Nach dem Studium der spanischen und portugiesischen Literatur und Kultur, das sie mit einer Doktorarbeit über den kubanischen Surrealisten Wifredo Lam abschloß, war Catherine David knapp zehn Jahre lang, von 1981 bis 1990, Kuratorin am Musée national d’art moderne im Centre Pompidou. Seit 1990 betreut sie die Galerie national du Jeu de Paume, die staatliche Kunsthalle für Zeitgenössisches in den Tuilerien. Sie hat Ausstellungen organisiert von Klassikern wie Raymond Hains, Marcel Broodthaers oder Laszlo Moholy-Nagy, stellte in Frankreich bereits etablierte Künstler vom Schlage Reinhard Muchas, Lothar Baumgartens, Gilberto Zorios oder Paolo Calzolaris vor und zeigte die jüngere Generation, den Kanadier Stan Douglas etwa oder den Schweizer Thomas Hirschhorn. Innerhalb der französischen Kunst lag ihr Augenmerk auf Jean-Pierre Bertrand, Richard Baquié, Toni Grand und Suzanne Lafont, die sie mit Einzelausstellungen bedachte. Für die kommende Biennale in São Paulo hat man ihr überdies die nationale Auswahl übertragen. Im noch wenig konkreten Stadium erster Vorbereitungen zur Jubiläumsdocumenta nimmt sich Catherine David noch die Freiheit, ihre Gedanken in alle Richtungen schweifen zu lassen. Maribel Königer sprach mit ihr in Paris.

*M. K.: Wie geht man eigentlich eine so große Sache wie die documenta drei Jahre vorher an?

C. D.: Die documenta ist nicht…


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von Maribel Königer

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