»Die Kunst schlägt Brücken wischen den Kontinenten«
HEINZ-NORBERT JOCKS SPRACH MIT WENZEL JAKOB, DEM DIREKTOR DER KUNST UND AUSSTELLUNGSHALLE DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Wenzel Jacob, 1952 geboren, betreute 1981 bei der Ausstellung WESTKUNST die Sektion England, war eine Zeitlang freier Mitarbeiter der Kulturredaktion des Westdeutschen Rundfunks, Abt. Fernsehen, wurde 1985-87 in den Führungsstab der documenta 8 berufen. War dort verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit und die Sektion “Neue Medien”. Konzipierte die Sendereihe” 1 3 x documenta” im Auftrag der ARD. War von 1987 bis 88 wissenschaftlicher Mitarbeiter am kritischen Lexikon der Gegenwartskunst “Künstler”. 1988/90 war er Berater der XLIII und XLIV Biennale in Venedig und Kurator bei der “Sektion für junge Kunst Aperto 90”. 1989 war er als erster Mitarbeiter des Gründungsstabes maßgeblich an der Konzeption der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland und an den Vorbereitungen für die Trägerschaft und die Einrichtung des Intendantenmodells beteiligt. Heute ist er Direktor des Hauses in Bonn, wo er sich wie kein anderer für Multimedia engagiert. Darüber sowie über die Frage, wie sich Ausstellungen auch multimedial aufbereiten lassen, damit sie anschaulicher und attraktiver werden, sprach mit ihm Heinz-Norbert Jocks.
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Heinz-Norbert Jocks: Was vermag Kunst heute?
Wenzel Jakob: Sie muß umdenken und sich im klaren darüber sein, daß sie, wenn sie den weißen Raum als Schutz gegen die Außenwelt braucht, nur noch einer Minderheit etwas sagt und vor allem einem rein ästhetischen Genuß dient. Wenn sie die Umwälzungen überleben will, die wir vom zweiten zum dritten Jahrtausend durchzustehen haben, ist es erforderlich, daß die Kunst sich neue Aufgaben sucht. Dazu…