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Titel: 53. Biennale Venedig · S. 223 - 229
Titel: 53. Biennale Venedig , 2009

Elke Krystufek
Die weitergeschriebene Identität

Ein Gespräch von Heinz-Norbert Jocks

Elke Krystufek, 1970 in Wien geboren, Malerin, Grafikerin, Aktions- und Performance-Künstlerin, studierte von 1988 bis 1992 an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Arnulf Rainer. 1990 geriet sie in die Schlagzeilen, weil sie bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt am Institut für Gegenwartskunst ihren nackten Körper bemalte und sich mit einem Messer Schnittwunden zufügte und vier Jahre später masturbierte sie mit einem Wasserschlauch im Rahmen einer Performance in der Kunsthalle Wien. In diesem Jahr vertritt sie Österreich in Venedig, wo Heinz-Norbert Jocks sie zu einem Gespräch traf, von dem ein Teil verloren ging, wehalb nachträglich ein zweites geführt wurde.

H.-N.J.: Nun werden Sie immer wieder beschrieben als Künstlerin, die den Körper stark betont? Passt Ihnen das Image, oder ist es nicht zu eng, um zu erfassen, worum es Ihnen geht?

E.K.: Bei der Rezeption ist die Frage, wann die Kunstgeschichte bemerkt, dass dieser Körper in der Arbeit nicht mehr vorkommt. Immerhin geht es mit Abschluss der MAK-Ausstellung in meinem Werk um andere Themen. Ist die Kunstgeschichte langsam? Wie lange dauert es, bis die Rezeption mit dem Werk mit-, statt hinterherläuft. Öfter als den Körper betonte ich natürlich Text und Gesichter in meinen Arbeiten, aber es gibt eben eine Körperfixierung in der Rezeption. Wenn unter 1000 Gesichtern eine Muschi sichtbar ist, wird sich der Journalist sicher auf diese als Thema stürzen, und nicht nur wegen des Umstandes der Ausnahme im System.

Was steht hinter dem, was Sie tun? Welche Erlebnisse, welche Erfahrungen und Erinnerungen?

Das…


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