vorheriger
Artikel
nächster
Artikel
Titel: Moderne, reloaded - Interviews mit Kuratoren · von Sabine B. Vogel · S. 102 - 101
Titel: Moderne, reloaded - Interviews mit Kuratoren , 2018

Moderne, reloaded: Interviews mit Kuratoren, Kunsthistorikern, Kunstkritikern, Museumsdirektoren

Sabeth Buchmann

Kunsthistorikerin/-kritikerin
Uneingelöste Potentiale der Moderne

Die Kunsthistorikerin/ -kritikerin Sabeth Buchmann (Berlin/ Wien) ist Professorin für Kunstgeschichte der Moderne und Nachmoderne an der Akademie der bildenden Künste Wien. Zusammen mit Helmut Draxler, Clemens Krümmel und Susanne Leeb gibt sie PolyPen, b_books (Berlin) heraus, eine Reihe zu Kunstkritik und politischer Theorie. Zuletzt erschienen: Putting Rehearsals to the Test. Practices of Rehearsal in Fine Arts, Film. Theater, Theory, and Politics, Wien / Berlin 2016 (Hg. mit Constanze Ruhm und Ilse Lafer)

Sabine B. Vogel: Ende des 20. Jahrhunderts begann in der Kunst ein Gegenkurs zur Moderne. Mittlerweile hat dieser Weg die Tür geöffnet für jede Art von Kitsch, Deko-Kunst und einen sehr offen ausgelegten Kunstbegriff, wie es die documenta 14 zeigte. Kann man diese Tendenzen einer Spätphase der Moderne zuordnen oder ist das Ende der Moderne erreicht?

Sabeth Buchmann: Ich scheue mit Blick auf fragwürdige Postmodernediskurse davor zurück, vom Ende der Moderne anstatt von heterogenen und diskontinuierlichen Modernisierungsprozessen zu sprechen. Frei nach Lyotard ist ein Werk nur modern, wenn es zuvor postmodern war. Vergleichbar mit Hegels Verkündung des Endes der Kunst ist es genau das, was ihr bis heute unausgesetztes (Über-)Leben ausmacht; nicht anders stellt sich dies in Bezug auf die Moderne dar: So hat die post- oder auch postpostmoderne Rede von ihrem Ende ein Bewusstsein um ihre Vielschichtigkeit, Versprengtheit, Diskontinuität und ihre Brüchigkeit auch in dem Sinn geschaffen, dass die Moderne keine homogene Entität ist: Sie…


Kostenfrei anmelden und weiterlesen:

  • 3 Artikel aus dem Archiv und regelmäßig viele weitere Artikel kostenfrei lesen
  • Den KUNSTFORUM-Newsletter erhalten: Artikelempfehlungen, wöchentlichen Kunstnachrichten, besonderen Angeboten uvm, jederzeit abbestellbar
  • Exklusive Merklisten-Funktion nutzen
  • dauerhaft kostenfrei