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Biennalen · von Heinz-Norbert Jocks · S. 206 - 209
Biennalen , 2015

10. Shanghai Biennale
Zwischen Fiktion und Realität

Social Factory: 23.09.2014 – 31.03.2015
Von Heinz-Norbert Jocks

Verstand sich die Shanghai Biennale vor 18 Jahren bei ihrer Gründung mehr als eine ausschließlich auf China konzentrierte Bestandsaufnahme, so öffnete sie sich im Jahre 2000 auch für die Kunst außerhalb des Landes. Und es war kein anderer als der Multi-Künstler, Kunstautor und Ausstellungsmacher Qiu Zhijie, der vor zwei Jahren es nicht einfach dabei bewenden ließ, Künstler aus aller Welt einzuladen. Vielmehr fügte er der von ihm behandelten Hauptthematik der Biennale, übrigens der größten in China, einen Nebenaspekt hinzu und erweiterte die Schau um das Moment der Stadtpavillons, ein Konzept, das nun bei der 10.Biennale seine Wiederauflage erfährt.

Statt wie in Venedig sich Länder repräsentieren zu lassen, was gerne als Antagonismus im Turboschnelllauf der verglobalisierten Zeit kritisiert wird, weil sich doch angeblich die Grenzen der Kulturen bis zur völligen Undifferenzierbarkeit verflüchtigt hätten, lenkte Qiu die Aufmerksamkeit auf die Stadt „als der unmittelbare Raum und Ort für das, was Künstler hervorbringen.“ Als unmittelbare Inspirationsquelle sei diese nicht nur wichtiger als das Herkunftsland, in dem jemand geboren wurde; sie präge ihn auch erheblich nachhaltiger als die sogenannte Nation. Es könne gut sein, dass ein New Yorker sich weit davon entfernt habe, Amerikaner zu sein. Anders als Qiu, der die Stadt als Haupteinfluss- und Belebungszone des Künstlers beschrieb, nähert sich Anselm Franke als erster westlicher Chefkurator im Rahmen des thematischen Hauptteils der Biennale unter besonderer Berücksichtigung von Film und Musik dem Phänomen der Stadt aus einer mehr soziologischen und philosophischen Perspektive….



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von Heinz-Norbert Jocks

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