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Biennalen · von Helga Meister · S. 348 - 351
Biennalen , 2012

11. Havanna Biennale

» Künstlerische Praxis und soziale Vorstellungswelt «
11. Mai-11. Juni 2012

von Helga Meister

Havanna (kubanisch Havana oder Habana Vieja) feiert seine 11. Biennale im Beisein von Journalisten aus verschiedenen europäischen Ländern. Sie wurden vom Havana Club International eingeladen, der unabhängig vom berühmten Kuba-Rum ein Förderprogramm Havana Cultura für junge Kubaner finanziert und deren Beiträge im eigenen Rum-Museum (Museo del Ron) vier Monate lang ausstellt. Die Havanna-Biennale selbst unterscheidet sich von ihren Vorgängerinnen dadurch, dass sie diesmal zentral an mehreren Orten der Stadt mit Ausstellungen und Umzügen präsent ist. Das bringt sie ins Bewusstsein der Kubaner und der zwei bis drei Millionen Touristen, die sich mit einem Visum in einem der letzten sozialistischen Länder der Welt aufhalten. US-Amerikaner dürfen nur zu Kongressen, Projekten oder zum Papstbesuch das Land betreten.

Manuel Mendive (67) steht im Vorraum des Gran Teatro de la Habana, des zentralen Ausstellungsgebäudes. Der afro-kubanische Künstler organisiert eine Prozession (Performance „Las Cabezas“, „Die Köpfe“) mit Bildern und Masken über die Flaniermeile des Prado. Zugleich schminkt er Gesichter und Körper junger, schlanker, hoch gewachsener Männer und Frauen wie in der Yoruba-Tradition. „Ich will die Kunst zum Körper bringen“, sagt er im Gespräch. „Ich bemale vor allem den Kopf als Sitz des Geistes. Ich möchte, dass die Kultur Afrikas wieder auflebt. Ich lasse mich vom Museum der Orichas inspirieren. Ich biete Kunst als Volksfest.“

Mendive ist einer der renommiertesten Maler in Kuba. Er studierte zwar an einer Kunstakademie, aber er stammt aus einer Familie, die die Santeria praktiziert. Santeria ist die Hauptreligion…


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