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Gespräche mit Künstlern · von Thomas W. Kuhn · S. 204 - 215
Gespräche mit Künstlern , 2015

AA Bronson

Queerness & Spiritualität – Beschwörungsrituale
Ein Gespräch von Thomas W. Kuhn

1946 in Vancouver als Michael Timms geboren, wurde der Kanadier unter dem Pseudonym AA Bronson als Mitglied der Künstlergruppe General Idea bekannt. 1969 gegründet, kristallisierte sich aus einer größeren Gruppe von Kreativen, die in Toronto ein gemeinsames Haus bewohnten, ein Trio heraus. Von den 1970er bis in die 1990er Jahre bildete er mit Felix Partz (d.i. Ronald Gabe, *1945 in Winnipeg, + 1994 in Toronto) und Jorge Zontal (d.i. Slobodan-Zaia Levy, *1944 in Parma, +1994 in Toronto) ein künstlerisches Kollektiv, das neben der am Ontariosee gelegenen kanadischen Metropole auch in New York tätig war. Ausgehend von konzeptuellen Strategien entstanden zahlreiche multimediale Werke – von Filmen über Magazine bis hin zu Malerei, Fotografie, Performance, Ausstellungspavillons und Buchläden – die nicht selten unter dem Vorzeichen der Camp-Ästhetik im Sinne Susan Sontags zum Teil ausgesprochen provokative Werkkomplexe bildeten. Zu einer postmodernen Ikone wurde ihr Bild “Nazi Milk” von 1979. Von besonderer und nachhaltiger zeithistorischer Relevanz ist ihre künstlerische Auseinandersetzung mit AIDS seit den späten 1980er Jahren – mit der ebenfalls ikonischen Transformation von Robert Indianas Pop-Art Bild “LOVE” 1989 – bis zum Tod der beiden Mitstreiter AA Bronsons 1994. Deren fotografische Aufnahmen, während des Übergangs vom Leben in den Tod, bilden den Abschluss der Arbeit als Künstlergruppe und den Beginn der solokünstlerischen Tätigkeit von AA Bronson. Dabei setzt AA Bronson nach wie vor auf Kollaborationen, u.a. mit Terence Koh, Michael Bühler-Rose oder Ryan Brewer. Hinzu tritt ein ausgesprägtes Engagement für Künstlerpublikationen,…


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