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Nachrichtenforum: Aktionen, Pläne & Projekte · S. 434 - 463
Nachrichtenforum: Aktionen, Pläne & Projekte , 1991

Kunstmarkt als Imagewert

“Die Imagepolitik von Städten” am Beispiel Kölns untersuchte die Wirtschaftswissenschaftlerin Marianne Ostermann in ihrer Diplomarbeit. Die Stadtväter, seit Jahren mit aufwendigen Kampagnen um eine Abkehr vom Klischee der Karnevalshochburg mit Dom, Rhein und Frohsinn als signifikanten Werten bemüht, dürften nach Lektüre der Studie ernüchtert sein: Nur drei Prozent der Befragten bei der statistischen Erhebung waren sich bewußt, daß mit 120 Galerien und einer Kunstmesse, die jedes Jahr mehr als 50000 Besucher anlockt, die alte Hansestadt heute Europas bedeutendster Umschlagplatz für moderne Kunst ist. Allerdings: “Im Falle Köln als Kunstmarkt ist Köln besser als sein Ruf, während am Beispiel Köln als ‘Wirtschaftszentrum West’ versucht wird, ein Image zu vermitteln, das offensichtlich nicht der Realität entspricht und bei den meisten Befragten auch keine Akzeptanz findet”, umreißt das “Universitäts-Journal” das Fazit der Untersuchung.
J.R.

Neuanfang

Kulturpolitische Neuanfänge plant man in Baden-Württemberg und in Berlin. Exministerpräsident Lothar Späth hatte jahrelang die Repräsentativkultur gefördert. Nach seinem Rücktritt nutzte Nachfolger Teufel (CDU) die Chance zu einer Kabinettsumbildung und Kurskorrektur: Der Kultusminister Gerhard Mayer-Vorfelder, über das “Ländle” hinaus vor allem als Fußballfunktionär bekannt, wechselte ins Finanzressort und gab seinen bisherigen Posten an Klaus von Trotha ab. Dieser kündigte an, statt publicityträchtiger Projekte (geplant war bisher z. B. auch eine Schule für Show-Entertainer) Laienkunst auf seine Prioritätenliste für öffentlichen Zuschußbedarf zu setzen. Deutsche Teilung und Mauerbau hatten zu einer Verdoppelung mancher Museumsinstitute in Berlin geführt. Der gerade neu konstituierte Senat unter Eberhard Diepgen (CDU) steht nun vor der Aufgabe der Straffung und Neuordnung der Museumslandschaft, vor allem in…

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