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Nachrichtenforum · von Jürgen Raap · S. 316
Nachrichtenforum ,

Aktionen und Projekte

BERLIN ART WEEK 2023

Die Berlin Art Week findet vom 13. bis zum 17. September 2023 statt. Ausstellungen, Installationen und Veranstaltungen in Galerien, Projekträumen und in privaten Sammlungen sollen „veranschaulichen, wie lebendig und wandelbar die Kunstszene der Stadt ist“. Newcomer*innen präsentieren sich neben etablierten Galerien, Off-Spaces und Museen, Kunstvereinen und der Messe „POSITIONS Berlin Art Fair“, die vom 14. bis zum 17. September 2023 ausgerichtet wird. An der Festivalwoche sind insgesamt ca. 50 Institutionen beteiligt. Eine Auswahl von 12 besonderen Projekten ergänzt das Festivalprogramm unter dem neuen Label „BAW Featured“. „Die Auswahl unterstreicht die künstlerische Qualität wie Diversität in der Stadt und bereichert mit ihren unterschiedlichen Institutions- wie Kunstformen, Themen und Perspektiven“. www.berlinartweek.de

BBK-JAHRESSYMPOSION

Das Jahres-Symposion des BBK Bundesverbandes am 6. Oktober 2023 in Berlin wird zum Thema „Kunst – Potentiale in ländlichen und urbanen Räumen“ abgehalten. „Zentrale Fragen sind dabei: Wie müssen attraktive, wirksame Strukturen für die Bildende Kunst aussehen? Wen wollen beziehungsweise wen müssen wir erreichen? Wie kann künstlerische Arbeit unterstützt und finanziert werden? Welche Herausforderungen und Schwierigkeiten bestehen? Ein Abschlussplenum bündelt die gewonnenen Erkenntnisse und filtert Handlungsoptionen und -perspektiven.“ www.bbk-bundesverband.de

BERLIN: KLOHÄUSCHEN ALS KUNSTORT

Der Berliner Viktoriapark liegt im Stadtteil Kreuzberg. Er wurde zwischen 1888 und 1894 angelegt und umfasst 12,8 Hektar. Zwei leerstehende Toilettenräume von jeweils 60 qm Größe sollen dort demnächst als Kunstorte genutzt werden. Auch die darüber liegende Terrasse kann für Ausstellungszwecke und ähnliche Events genutzt werden. Das Bezirksamt sucht nun „eine Person, die diese Räume mit unterschiedlichen künstlerischen Ideen und Angeboten einer lebendigen Nutzung zuführt“. Der Vertrag läuft über zwölf Monate; die Betriebskosten müssen übernommen sowie ein symbolischer Betrag von einem Euro Miete überwiesen werden.

MARINA ABRAMOVIC-BIOGRAFIE

Im September 2023 veröffentlicht der Laurence King Verlag den Band „Marina Abramović. Eine Bild-Biografie“. Die Publikation umfasst sehr persönliche Interviews und Bilder aus dem Privatarchiv der Künstlerin. „Der 496 Seiten starke Band enthält über 600 Abbildungen und Fotos und erscheint passend zu Marina Abramovićs Ausstellung in der Londoner Royal Academy (23.09–10.12.2023), der ersten Einzelausstellung einer weiblichen Künstlerin dort überhaupt.“ (98 Euro, ISBN: 978-3-96244-342-9).

ERINNERUNGSZEICHEN FLUT 21

Im Sommer 2021 führte Starkregen zu verheerenden Überschwemmungen in der Eifel. Bilanz dieser Flutkatastrophe: Mindestens 135 Tote und Schaden in Höhe von 33 Milliarden Euro. Der Bonner Künstler Babak Saed will in Marienthal „ein Zeichen anhaltender Solidarität“ setzen. Aus 4 mm-Stahl soll ein weiß lackierter, 3 m hoher und 40 m langer Schriftzug mit dem Text „ICHERINNEREMICH“ geformt werden. Der Opferbeauftragte des Landes Rhein-land-Pfalz Detlef Placzek kann die Idee des Künstlers „mit meinen Vorstellungen gelungener Erinnerungsarbeit gut in Verbindung bringen“, mahnt jedoch an, dass auch „Betroffene an der Entwicklung und Entstehung beteiligt“ sein sollten. „Aus Gründen des Landschaftsschutzes“ will indes die zuständige Umweltbehörde das Projekt nicht genehmigen.

DRITTER TEIL DER „GLOBAL ART“-TRILOGIE IN SEOUL

Rainer Junghanns initiierte in Düsseldorf das Projekt „Raum für Raum“, das mit der Trilogie global art project – wie der Name bereits verkündet – eine globale Dimension angenommen hat. Nach den ersten beiden Teilen HIDDEN_ messages und nomansland.academy folgt nun als dritter und letzter Teil undress me my little B U D D H A. Erste Ausstellungsstation ist vom 3. bis zum 19. November 2023 der IPO Alternative Artspace in Seoul, Südkorea. Im ersten Teil ging es thematisch um die Erfahrungen mit der Isolation in der Pandemiekrise, und im zweiten Teil um Identität. Daran knüpft nun der letzte Teil der Trilogie an, der das „künstlerische Ich“ untersucht: kunsthistorisch lässt sich darüber ein Bogen vom Geniekult des 19. Jh. bis zur Infragestellung der Autorenschaft in unseren Tagen schlagen. www.raumfuerraum.net

HANNOVER: LÜPERTZ-FENSTER WIRD DOCH REALISIERT

Jahrelang wurde über den Einbau eines 13 m hohen Glasfensters nach einem Entwurf von Markus Lüpertz in die Marktkirche von Hannover gestritten. Mit Ausbruch des Ukraine-Kriegs distanzierte sich die Kirche aufgrund dessen Nähe zu Präsident Putin von Finanzier und Altbundeskanzler Gerhard Schröder. Ein großer Teil der Spendengelder in Höhe von 95.000 Euro ging stattdessen an die Ukraine. Nun gibt es laut Stadtkirchenverband neue Spenden. Im September 2023 soll der Einbau beginnen und die Einweihung am 31.10.2023 erfolgen.

ROHKUNSTBAU-AUSSTELLUNG

Die Ausstellungsreihe Rohkunstbau wurde 1994 erstmals ausgerichtet und findet jährlich an wechselnden Orten in Brandenburg statt. Schauplatz der 28. Ausgabe ist bis zum 29. Oktober 2023 Schloss Altdöbern. 16 Künstlerinnen und Künstler nutzen das Barock-Ambiente zu einer Konfrontation mit zeitgenössischer Kunst, wobei die Frage im Mittelpunkt steht, wie es um die Welt steht, und ob wir den jetzigen Zustand noch reparieren können. Es ist eine Frage nach dem Ende der Gewalt, nicht nur an den Kriegsschauplätzen in der Ukraine, sondern auch nach dem „Ende der Gewalt gegen die Natur und gegen den Andern: Endlich Frieden! Die Sorge um sich und die anderen“, lautet das Motto.

VORSTADT-WANDERFÜHER IN MÜNSTER

„Als zu Corona das Reisen in die Ferne eher gar nicht ging, suchten wir das Naheliegende – wir besuchten die Vorstadt“, erklären Martina Muck und Ruppe Koselleck. „Das Globale ist selten so lokal wie in der Vorstadt“, stellten sie in Berg Fidel fest, einem Vorort von Münster. „Es gibt dort den Jakobsweg, ein Museum und den größten Sex Shop NRWs, eine Moschee und die Russisch Orthodoxe Kirche“. Es folgten diverse künstlerische Interventionen vor Ort, und schließlich gaben Muck und Koselleck auch einen Wanderführer für den Vorort heraus. „Die Vorstadt als ein verkanntes touristisches Ziel zu beschreiben – ist das ebenso künstlerische, soziale wie satirische Ziel unserer Schrift, unserer Bilder, unserer Interventionen … Denn hier beginnt häufig der Wald, das Grüne – hier blühen die Felder.“ www.vorstadttouristen.de

STUTTGART: TRANSDISZIPLINÄRES CURRENT-FESTIVAL

Das transdisziplinäre Festival CURRENT – KUNST UND URBANER RAUM findet vom 14. bis zum 24. September 2023 in Stuttgart-Bad Canstatt statt. Die Veranstaltung möchte „die Rolle und Potentiale von Kunst und Kultur für die künftigen Entwicklungen von Städten diskutieren und stärken. Mit dem Ausruf ,Unruhe bewahren!‘ widmet sich die diesjährige Ausgabe unserem gegenwärtigen Modus zwischen Unsicherheit und Stagnation und nimmt dabei gesellschaftliche Begegnungsräume in den Blick“. Laura Bernhardt, die Gründerin und künstlerische Leiterin des Festivals, sagt zu den Themen Klimawandel und Digitalisierung: „Wenn wir glauben, dass wir diese Veränderungen ohne Kultur hinbekommen, dann irren wir uns.“ www.current-stuttgart.de

SIGNED. UNTERWEGS MIT DER 1UP-CREW UND MOSES & TAPS™

Die Kunstkritikerin und KUNSTFORUM-Autorin Larissa Kikol hat die internationalen Größen der Graffiti-Szene 1UP und Moses & Taps™ drei Jahre lang auf ihren nächtlichen Streifzügen begleitet und ihre Erlebnisse in einem Buch verarbeitet, das zu einer Hommage an die illegale Graffiti-Szene geworden ist. Erschienen ist das Buch im dcv-Verlag. ISBN: 978-3-96912-121-4

EVA KOŤÁTKOVÁ BEI URBANE KÜNSTE RUHR

Ein Beitrag von Urbane Künste Ruhr zur Ruhrtriennale 2023 präsentiert in der Kulturkirche Liebfrauen von Duisburg bis zum 23. September 2023 die Arbeit My Body Is Not An Island von Eva Koťátková. Die Installation bildet eine weitläufige Landschaft, die beeinflusst von surrealistischer Poesie und theatralen Szenografien einen inklusiven Ort, an dem wir uns unseren Träumen, unserem Unbewussten zuwenden dürfen, entwirft. www.urbanekuensteruhr.de

WUPPERTAL: 15 JAHRE SKULPTURENPARK WALDFRIEDEN

Tony Cragg eröffnete 2008 in Wuppertal den Skulpturenpark Waldfrieden. Anlässlich des 15-jährigen Bestehens präsentiert die Ausstellung Home Game bis zum 8. Oktober 2023 in den Pavillons eine Auswahl der Sammlung der Cragg Foundation. Auch wird ein Teil der im Außengelände installierten Dauerausstellung umgestaltet und um neue Exponate ergänzt. Darunter sind Skulpturen von Georg Baselitz, Erwin Wurm und Not Vital, die dem Waldfrieden als Dauerleihgaben anvertraut wurden. Hinzu kommt Mischa Kuballs kinetische Installation rotating_mirror_horizontal, die er extra für den Skulpturenpark geschaffen hat. www.skulpturenpark-waldfrieden.de

PARIS: PROJEKT AMPLIFICATIONS ZU LE CORBUSIER

Anlässlich des 90-jährigen Bestehens der Fondation suisse in Paris wurden Francine Eggs und Andreas Bitschin eingeladen, vom 14. September bis zum 27. Oktober 2023 ein multidisziplinäres Ausstellungsprojekt Amplifications im dortigen Pavillon Le Corbusier durchzuführen. Die künstlerischen Beiträge aus Frankreich, der Schweiz, Deutschland und der Ukraine „reagieren auf den Ort und seine Historie mit Installationen, Videos, Skulpturen, Performances und Texten. Sie zeigen eine zeitgenössische Interpretation des Universums Le Corbusier und seine Bedeutung für unsere Kultur. www.ccsparis.com

MONAT DER MEDIENKUNST IN NRW

Mit der Veranstaltungsreihe „Peer to Peer – Ein Monat der Medienkunst in NRW“ laden das medienwerk.nrw und Kooperationspartner*innen im September zu einer Reise durch die Medienkunstlandschaft NRWs ein. In Workshops, Performances, Präsentationen, Talks und urbanen Spaziergängen kommt man an fünf aufeinander folgenden Wochenenden in Düsseldorf, Köln, Havixbeck und Essen zusammen und diskutiert aktuelle Fragen im Spannungsfeld von Kunst und Technologie. Ziel ist es diese Debatten gemeinsam in einen größeren gesellschaftspolitischen Kontext zu stellen. Ausgangspunkt sind die geförderten Projekte aus den Programmen Medienkunstfonds und Medienkunstfellows des Landes NRW. www.medienwerk.nrw

GOLDRAUSCH KÜNSTLERINNENPROJEKT

Das Goldrausch Künstlerinnenprojekt zeigt vom 30. September bis 25. November 2023 in der galerie weisser elefant aktuelle Arbeiten von 15 internationalen Bildenden Künstler*innen mit Arbeitsort Berlin. Unter dem Titel Goldrausch 2023 – on the edge of zeigen die Teilnehmerinnen Ausschnitte aus ihrer gegenwärtigen Produktion. Das Goldrausch Künstler*innenprojekt fördert als Professionalisierungskurs herausragende künstlerische Positionen von Frauen. Das einjährige Programm für Bildende Künstlerinnen geht in die nächste Runde: Bewerbungen sind bis zum 15. September 2023 möglich. www.goldrausch.org