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Gespräche mit Künstler*innen · von Heinz-Norbert Jocks · S. 178 - 191
Gespräche mit Künstler*innen ,

Berlinde De Bruyckere

Im Dialog mit der Welt
Ein Gespräch mit Heinz-Norbert Jocks

Berlinde De Bruyckere, 1964 im belgischen Gent geboren, weltbekannt für ihre Skulpturen, Zeichnungen und Installationen, wuchs im Arbeiterviertel Muide auf. Sie studierte Monumentalkunst an der Schule Saint-Luc. Ihre wiederkehrenden Themen sind Verletzlichkeit, Vergänglichkeit und Verlust, aber auch Hoffnung und Schönheit. Vom 1.Mai bis zum 17.September 2023 zeigt das Diözesanmuseum Freising ihre Ausstellung „City of Refuge II“.

Heinz-Norbert Jocks: Was brachte dich zur Kunst, und wie wurdest du Künstlerin?

Berlinde de Bruyckere: Meine Eltern hatten nichts mit Kunst zu tun. Ich wurde folglich nicht auf übliche Weise in die Kunstwelt eingeführt. Schon als Kind habe ich gezeichnet, um auszudrücken, wie ich die Welt um mich herum erlebte, sah oder fühlte. Anstatt dies in Worte zu fassen, schuf ich zeichnend meine eigene Welt. Ich habe nie damit aufgehört, nicht zuletzt, weil ich damit Erfolg hatte und viel Zuspruch erhielt, mehr als für meine schulischen Leistungen. Künstlerin zu werden, war nicht wirklich eine Entscheidung. Als ich fünfzehn war, beschloss ich, eine Kunstschule zu besuchen, aber noch nicht mit der Absicht, Künstlerin zu werden. Nach drei Jahren entschied ich mich für ein Studium der Monumentalkunst an der École Saint-Luc in Gent, weil ich mich für alles interessierte: Malerei, Bildhauerei, Bühnenbild. In der Abteilung für monumentale Kunst, die heute nicht mehr existiert, wurden sowohl Malerei als auch Bildhauerei angeboten. Ich habe Körperreliefs gemacht, auch Collagen, wie du sie in der Ausstellung hier in Zürich siehst. Schon damals sammelte ich altes Holz für meine…


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von Heinz-Norbert Jocks

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