FriendsWithYou
Niedlichkeit ist Punk
Ein Gespräch von Annekathrin Kohout
Gigantische aufblasbare Skulpturen, die an Hüpfburgen erinnern, Plüschtiere, mit denen man kuscheln darf, große Bilder aus Knete, auf denen sich Figuren aus der Popkultur wie Super Mario, Spongebob und Pikatchu treffen. Die Arbeiten des Kunstkollektivs FriendsWithYou, bestehend aus Samuel Borkson and Arturo Sandoval III, kann man nicht nur in Ausstellungen oder auf öffentlichen Plätzen anschauen, sondern auch in Kaufhäusern, Kinofilmen, auf Festivals oder einfach als Spielobjekt bei sich zuhause. Ihre Arbeiten adressieren eine Welt, in der es keine Grenze mehr zwischen ‚high art‘ und ‚low art‘ gibt. Eine Welt, in der Kunst nicht nur für alle Menschen, sondern auch die Natur einen Nutzen hat. Den Kalamitäten der Welt entgegen sie mit radikaler Niedlichkeit.
Annekathrin Kohout: Lieber Sam, lieber Tury, ihr nennt euch „FriendsWithYou“ und schreibt euch ohne Leerzeichen. Das ist sicher kein Zufall? Wie ist es zu der Namensgebung gekommen?
Sam: Wir hatten damals den Eindruck, dass es ein überwältigendes Gefühl der Isolation in der Welt gibt, und wollten, dass unsere Kunst ein Gegenmittel dazu ist. Wir wollten das Gefühl vermitteln, dass alles im Universum FriendsWithYou ist, stets bereit, all jene zu begleiten und ihnen zu helfen, die es richtig wahrnehmen können. Die Idee, FriendsWithYou zu sein, ist wie die Freundschaft mit dir selbst. Wenn du sie hast, ist es ein Schlüssel, der in dieser sich ständig verändernden Welt Kraft freisetzen kann.