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Magazin: Museen & Institutionen · S. 414 - 415
Magazin: Museen & Institutionen , 1991

Renate Puvogel
CAPC -Musée d`art contemporain de Bordeaux

Das CAPC in Bordeaux ist spätestens seit 1979 ein Begriff. In jenem Jahr bezog das Centre d’Arts Plastiques Contemporains unter seinem agilen Leiter Jean-Louis Froment nach Jahren der Aktivitäten ohne feste Bleibe sein heutiges Domizil, das Entrepôt am Hafen von Bordeaux. Von da ab konnte Froment vier provisorisch hergestellte Räume im Erdgeschoß, dazu die zentrale Halle, die die gesamte Höhe des Gewürzspeichers durchmißt, für sein multikulturelles Konzept nutzen. Froment stieß mit seinen Plänen, die bis heute nicht nur Kunstausstellungen, sondern Theater- und Musikveranstaltungen, interdisziplinäre Kolloquien und insbesondere edukative Programme vorsehen, bei dem kulturfreudigen Bürgermeister Jacques Chaban-Delmas und dessen Frau auf höchstes Wohlwollen; außerdem konnte er von den Dezentralisierungsbestrebungen, die Kulturminister Jacques Lang seit 1982 vorantrieb, profitieren. Kamen die Gelder des FRAC (Fond Regional d’Art Contemporain) zunächst dem neugegründeten CAPC zugute, so versorgt das Museum seinerseits mit den Geldern inzwischen die gesamte Region mit kulturellen Angeboten. Heute nun ist der gesamte schlichte, aber imponierende Backsteinbau aus dem 19. Jahrhundert von den beiden Architekten Denis Valode und Jean Pistre behutsam restauriert. Diesem äußeren Rahmen hat die Innenarchitektin Andrée Putman ein zurückhaltendes Innenleben verpaßt. Bookshop, Schulcenter, Bibliothek, Lesesäle, Videoräume und das Café auf dem Dach haben ein einheitliches Design in Grau und Schwarztönen erhalten. Ein ausgesprochen ästhetischer Anblick für diejenigen, die Sinn für klösterliche Strenge und Finsternis entwickeln können. In den Ausstellungsräumen, die sich nun auch auf das Dachgeschoß erstrecken, sind die alten Gewölbe lediglich teilweise mit variablen weißen Stellwänden verkleidet. Es stehen 3 900 Quadratmeter…


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