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Titel: Social Design · von Simon Njami · S. 198 - 201
Titel: Social Design , 2011

DENKRAUM V: Social Design Interkulturell
Simon Njami
Das Wahrgenommene und das Fassbare

Versuch über eine Theorie des Social Designs in Afrika

Die Idee, die Umrisse dessen, was sich hinter dem Konzept von Social Design verbergen könnte, aufzuzeichnen, erscheint mir von hoher theoretischer Aktualität, weil es m.E. Sinnbild für die Frage ist, auf die unsere heutige Welt unbedingt eine angemessene und scharfsinnige Antwort geben muss. Denn eigentlich soll die durch Ernst Bloch gegen Ende des letzten Jahrhunderts gestellte „Grundsatzfrage“ beantwortet werden: die Frage nach dem eigentlichen Wir. Auch wenn sich meiner Meinung nach ein Konzept von Social Design von vorne herein vor allem auf die Menschheit und auf den Menschen bezieht, erscheint es mir dennoch notwendig, das Thema einzugrenzen, da es ansonsten Tür und Tor für allerlei subjektive Interpretationen öffnet. Mir selber ist sofort aufgefallen, dass das Wort Design auf zweierlei Weisen verstanden werden kann, was in meinen Ohren immer wieder wie ein intelligentes Wortspiel klingt. Auf der einen Seite findet man das Wort dessin, die Zeichnung, als wortwörtliche Übersetzung des Wortes Design, und auf der anderen Seite, das Wort dessein, das Ziel im Sinne von Projekt. Ein Projekt, das im sozialen Kontext manchmal unterschiedliche und z.T. widersprüchliche Bereiche abdecken kann. So möchte ich, wenn ich das Wort Design benutze, es nicht ausschließlich auf das hergestellte Objekt (im Sinne von Produktdesign) beschränken, –auch wenn letzteres mitunter Facetten besitzt, die jenseits einer rein kommerziellen Funktion liegen-, sondern möchte den Begriff ebenfalls auf die Organisation des öffentlichen Raums, des Zusammenlebens ausdehnen.

Das Wort sozial wiederum beleuchtet…



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