Didier Marcel
Ich knete das Alltägliche
Ein Gespräch von Fabian Stech anläßlich der Ausstellung Sommes-nous l’Élégance im MAM Paris
Didier Marcels Kunst steht im Rahmen eines Paradox. Die Arbeiten in der großen Ausstellung im Musée d’art Moderne de la Ville de Paris, sind fast ausschließlich Abgüsse. Die Oberflächenstruktur seiner Skulpturen führt zu einer Reauratisierung, die sich jedoch nicht von Walter Benjamins ursprünglicher Definition der Aura herleitet, d.h. der Erscheinung einer Ferne so nah, dass sein mag, was sie hervorruft. Vielmehr ist es die Spur, das winzige Detail der Oberfläche, das dem Gegenstand durch Arbeit entrissen wird um es les -und interpretierbar zu machen. Das Sakrale, auf das diese Aura der Nähe verweist, hat in der Kunst von Didier Marcel keine religiöse Komponente, sondern nur mehr eine menschliche. Das Interview wurde noch in der Konzeptionsphase der Ausstellung geführt.
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Fabian Stech: Didier Marcel, du kommst gerade aus dem Atelier, wo befindest du dich im Prozess der Ausstellungsvorbreitung ?
Didier Marcel: Im Augenblick existieren nur Bruchstücke der Ausstellung. Die drei Räume beherbergen jeweils verschiedene Formen von Abgüssen. Im Atelier haben wir Felsbrocken aus Pappmaché aus ihrer Polyesterform geholt. Die Gussformen sind Abgüsse von Kalkssteinfelsen, die ich ein einem Steinbruch gekauft habe. Als ich mit dem Auto aus meinem Atelier zurückkam, sagte ich mir, dass ich immer weniger Kunstwerke mache, die aus dem Hervorgehen, was ich sehe und denke. Was mich interessiert, ist vielmehr der winzige Abstand zwischen dem Gedanken und der Idee einer Sache und der Herstellung der Form, der Herstellung des Abdrucks und dann der…