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Titel: Social Design · von Kieran Long · S. 115 - 123
Titel: Social Design , 2011

DENKRAUM. Utrecht Manifest.
Kieran Long
Family Matters

Das Studio als Modell einer sozial engagierten Designausbildung

Seit dem Modernismus ist es für Produktdesigner schwer geworden, eine ethische Grundlage für ihre Arbeit zu finden. Schwer ist es für alle: Architekten, Künstler, Ingenieure usw. Aber möglicherweise ist es für diejenigen am schwierigsten, die dafür verantwortlich sind, dass die Feuer der Konsumwirtschaft mit dem heißen, roten Eisen der neuen Produkte geschürt werden.

Was ist der Zweck von Produktdesign? Heutzutage geht es vor allem darum, Dinge anzubieten, die die Menschen kaufen wollen. Es lässt sich einfach erkennen, wie in dem Essay zur Utrecht Biennale “Die stille Stärke des Designs” zum Ausdruck kommt, dass intelligente Menschen ernsthaft von sich geben können, dass “die einzige Anforderung an das Design daraus besteht, einen Mehrwert zu produzieren”. Die preisgekrönten Helden aus der Designwelt von heute haben sich dafür entschieden, im Rahmen dieses Paradigmas zu arbeiten. Entweder stellt man Dinge hier, die die Leute kaufen wollen (Jonathan Ive, IKEA usw.), wobei man einem Unternehmen einen “Mehrwert” bietet, oder man ist ein Versager, der Design kreiert, das niemand will.

Hinzu kommt noch, dass eine Welt von Designern Vorschläge für Dinge vorlegt, die niemand herstellen will, vom Kaufen einmal ganz zu schweigen. Diese (die Dinge, die man in jedem Designmagazin bei dem Leitartikel sieht) sind in einer Wirtschaft dasjenige, das die Verfasser von “Die stille Stärke…” wahrscheinlich als “kulturellen Mehrwert” bezeichnen würden, obwohl dieses Design in erster Linie für die Öffentlichkeitsarbeit dient. Hier schaffen (vor allem) junge Designer (meistens kostenlos) Dinge, die radikal oder neu zu…



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