Die Fondation Louis Vuitton
Bernard Arnault, der spektakuläre Bau von Frank Gehry und die Künste
von Amine Haase
Der Bau, den Frank Gehry für die Fondation Louis Vuitton am Rande des Bois de Boulogne im Westen von Paris erfunden hat, spiegle drei Eigenschaften, drei Werte, die für die Gruppe LVMH charakteristisch seien, äußerte Bernard Arnault, Herr über das Luxusgüter-Ensemble Louis Vuitton/Moet & Chandon/ Hennessy, in einem Interview mit der Pariser Tageszeitung „Le Figaro“: Zum einen Kreativität, zum anderen Qualität und vor allem Durchhaltevermögen. Der 65jährige aus Nord-Frankreich stammende Unternehmer, zu dessen Kapital auch die Wirtschaftszeitung „Les Echos“ und Mehrheitsanteile an Dior gehören, hat selbst die drei Eigenschaften so gewinnbringend angewendet, dass er zum reichsten Mann Frankreichs wurde. Die Kosten für den Neubau werden offiziell mit einhundert Millionen Euro beziffert. Die Summe für die Arnault sich den Traum von einem Kristallpalast erfüllte ist wahrscheinlich höher. Egal, Arnaults Berater Jean-Paul Claverie erinnert sich: „Gehrys Zeichnungen haben uns sofort begeistert. Doch die Technologie, die es brauchte, um ein solches Gebäude zu erstellen, existierte anfänglich nicht. Man musste alles dafür erst erfinden.” Dreißig Patente, vor allem für die Herstellung von Spezialglas, wurden eingereicht. Kompliziert gekrümmte Glasteile mussten in Italien vom französischen Spezialisten Saint-Gobain hergestellt werden. Das Ergebnis ist beeindruckend, und die Assoziationen sind so vielfältig wie die Blicke auf das ungewöhnliche Gebäude – eine Wolke, ein Eisberg, ein Schiff, das aus zwölf Riesensegeln besteht, zusammengesetzt aus fast 3.600 leicht opaken Glas-Paneelen. Nähert man sich dem Eingang, so entdeckt man hinter einer Brüstung Wasser, das über breite…