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Titel: Denken 3000 · von Birgit Richard · S. 109 - 114
Titel: Denken 3000 , 2008

Friedrich Kittler
Die sollen heilig bleiben, die Bilder

Ein Gespräch mit Birgit Richard

Friedrich Kittler steht für einen Ansatz der Medientheorie, der von den technischen Medien ausgeht, die keine Extensionen des Menschen sind, sondern Autonomie aufweisen und in diesem Zuge die Schrift-Geschichte hinter sich lassen. Die klassische Schrift in Form von Literatur wird von Aufschreibesystemen wie Computerprogrammen oder der Strukturierung von Mikrochips fortgesetzt. Kittler vertritt hierbei die Ansicht, dass auch rückwirkend den klassischen Wissenschaften ein medientechnisches Apriori voraus geht und befürwortet in diesem Zuge eine „Austreibung des Geistes aus den Geisteswissenschaften“.

Neben der Verortung seines Denkens in Medienwissenschaft und Literatur entwickelt Kittler seine Theorien aus Philosophie, Mathematik, Musikgeschichte und Diskursanalyse bis zu seiner derzeitigen Forschungen zum antiken Griechenland, in denen er die Existenz des Mediums aufzeigt.

Friedrich Kittler ist Mitglied des Hermann von Helmholtz Zentrums für Kulturtechnik und der Forschergruppe „Bild Schrift Zahl“ (DFG).

Friedrich Kittler, geboren 1943, Rochlitz, Sachsen, 1976 Promotion über Conrad Ferdinand Meyer, 1976-1986 wissenschaftlicher Assistent am Deutschen Seminar, Universität Freiburg, 1984 Habilitation im Fach Neuere deutsche Literaturgeschichte, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg/Breisgau, 1987 Berufung auf den Lehrstuhl für Neugermanistik I, Ruhr-Universität Bochum, 1993 Berufung auf den Lehrstuhl für Ästhetik und Geschichte der Medien, Humboldt-Universität Berlin. 1982 Visiting Assistant Professor, University of California, Berkeley; 1982-83 Visiting Associate Professor, Stanford University; 1983-86 Membre associé, Collège international de philosophie, Paris; 1986 Gastdozent am Deutschen Seminar, Universität Basel; 1986/87 Visiting Professor, University of California, Santa Barbara; 1997 Visiting Professor, Columbia University, New York.

Birgit Richard: Wie würden Sie Ihre Werkphasen retrospektiv charakterisieren und wo liegt in Ihrer Wendung zur…


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