Düsseldorf
düsseldorf photo+
Verschiedene Veranstaltungsorte 13.03.– 08.05.2020 (individuelle Verlängerungen)
von Sabine Maria Schmidt
Es war eine gute Nachricht, als Anfang September 2019 eine Gruppe von Kulturschaffenden verkündete, ehrenamtlich das Düsseldorfer Photoweekend zu retten. Vorangegangen waren über die Jahre verschiedene Querelen und Qualitätsansprüche zwischen der engagierten Gründerin des Festivals, der Galeristin Clara Maria Sels, dem damaligen neuen Direktor des NRW-Forums Alain Bieber, einem eher strategielosen Kulturdezernenten Hans-Georg Lohe und dem Oberbürgermeister Thomas Geisel. Mittlerweile hat sich das Personal erneut verändert, da das NRW-Forum, dessen künstlerischer Leiter weiterhin Alain Bieber ist, nun organisatorisch als Abteilung des Kunstpalastes unter der Ägide von Generaldirektor Felix Krämer verantwortet wird.
Düsseldorf hat alles, was es braucht, um ein anspruchsvolles und internationales Fotofestival auf die Beine zu stellen: eine reiche und breit aufgestellte Fotografen- und Künstlerszene, engagierte KuratorInnen, die sich den Schwerpunkten Fotografie, Pop und digitale Kultur verschrieben haben und einen Generaldirektor am Kunstpalast, der Fotografie zu seinen Sammlungsschwerpunkten zählen kann. Und doch tut sich die Stadt unendlich schwer mit ihrem Festival. Und doch wird in der diskursfaulen Stadt letztlich ausgesprochen wenig über Fotografie debattiert und inhaltlich gefochten. Dabei liegen und lagen verschiedene Konzepte immer wieder vor. Eine Foto-Biennale soll her, wie sie es längst in zahlreichen anderen Städten in Deutschland und international gibt. Und sie könnte sich, wie das ehrenamtliche Team der diesjährigen Ausgabe, das waren die Künstlerinnen Christine Erhard und Pola Sieverding, die Galeristen Thomas W. Rieger und Rupert Pfab, der Kunstjournalist Carl Friedrich Schröer und die Projektleiterin Ljiljana Radlovic im Vorwort des Festivalkataloges kommentierten, stärker den digitalen…